Ich bin eine gebürtige Essenerin. Ich bin eine Frau. Und als ich das Buch "Essener Visionen - Das heilige weibliche Prinzip" entdeckte, wurde ich natürlich aufmerksam. Mit denen im Ruhrgebiet haben diese Essenerinnen jedoch nichts zu tun. Sie lebten vor zweitausend Jahren in Palästina zur Zeit Jesu. Daniel Meurois stellt in seinem Buch bedeutende Frauen vor, die das Leben und die Lehren Christi eintgehend geprägt haben, wie Maria, Maria Magdalena und Martha. Sie stehen für das, was wir auch heute als weiblich betrachten: Empathie, Sensibilität, Mitgefühl und tiefes Empfinden. Der Autor möchte nicht zuletzt aufrütteln mit seinem Buch. Er möchte "Zeugnis ablegen von einem Feuer, das keine angenehme Wärme erzeugt. Denn ununterbrochen lehrt uns das Leben, dass es eine Zeit für alles gibt und dass das Jetzt sich gewiss nicht durch diese Wärme auszeichnet". Er sieht sein Buch als ein "Buch des Wiedersehens", dessen Text ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und herwandert. Monatelang studierte Meurois die Akasha-Chroniken und entdeckte dabei eine große Ähnlichkeit zwischen den christlichen und essenischen Zeiten und dem Heute, in dem er die "Notwendigkeit eines radikalen Umschwungs" erkennt. Dabei ist er sich vollkommen sicher, dass der Begriff der Vergangenheit eine Illusion ist. Womit er meint, dass sich das, was sich vor 2.000 Jahren abspielte - und was er in seinem Buch teilweise szenisch zum Leben erweckt - ebenso gegenwärtig ist wie das, was wir Gegenwart nennen.
DAniel Meurois, Essener Visionen - Das heilige weibliche Prinzip, Silberschnur-Verlag 2016, broschiert, 192 Seiten, 16,95 Euro.
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