Dienstag, 30. Januar 2018

Yoga kennt kein Alter - mit Haushaltsgegenständen ganz einfach Yoga praktizieren

Besser spät als nie - was für ein abgerdroschener Satz? Vielleicht. Vielleicht ist es aber auch wahr. Das wäre besonders schön, wenn man sich das Buch "Yoga kennt kein Alter" von Claudia Peters und Dorothea Siegert-Binder ansieht. Darin wird Geeta Yyengar, Yogalehrerstochter, zitiert. Yoga, im Alter begonnen, sei wie eine Wiedergeburt und lasse uns dem Tod gelassen entgegensehen. Das klingt gut - gerade wenn man, wie ich, keine dreißig mehr ist.

Ich habe ja nun auch so meine eigenen Erfahrungen mit Yoga gemacht, zuletzt vor zwei, drei Jahren. Ein indischer Yogalehrer kommt einmal im Jahr in unsere Stadt, um jedermann Yoga nahezubringen. Ich habe es versucht und erfahren, was nun auch bei der Lektüre dieses Buches klar werden könnte: Es zwickt ud zwackt und die Knochen knirschen. Mir brachten die Yoga-Übungen sogar so heftige Ischiasbeschwerden ein, dass ich die Sache erst einmal aufgab. - Ob ich da wohl etwas übertrieben hatte? Yoga soll ja keine Schmerzen verursachen, es soll gut tun. Wie auch immer, der Gedanke an Yoga lässt mich nicht los.

Und wenn das so ist ist, dann ist es doch prima, wenn man Yoga ohne großen Aufwand praktizieren kann, natürlich auch zu Hause. Kleine Hilfsmittel aus dem Haushalt tun da gute Dienste: Korbstuhl oder Besen, Regenschirm und Einkaufswagen, Konserven und Bücherstapel. Die liebenswerten Papierfiguren von Dorothea Siegert-Bindert zeigen, wie das geht. Texte von B. K. S. Iyengar, Frederick Leboyer, Jon Kabat-Zinn, Carola Vahldiek, Isabella Schneider, Doris Bewernitz und Claudia Peters inspirieren. Claudia Peters, Jahrgang 1968, die seit ihrer Jugend Hatha Yoga betreibt, hat das Buch zusammengestellt.

Claudia Peters und Dorothea Siegert-Binder, Yoga kennt kein Alter, Format 16 x 19 cm, 64 Seiten, 15 Euro, Verlag am Eschbach 2018.

Montag, 29. Januar 2018

Trennung vom geliebten Mann - ein Glücksfall?

Das Thema Trennung ist auch mir persönlich nicht fremd. Wen wundert's, wird doch jede dritte Ehe geschieden. Das ändert nichts an der Tatsache, dass es in den meisten Fällen enorm schmerzhaft ist zu erkennen, dass der Liebes- und Lebenspartner das Leben nicht länger mit einem teilen will. Das hat auch Bestsellerautorin Marie Matisek erlebt. Die Verfasserin heiter beschwingter Romane, wie "Sonnensegeln" oder "Mirabellensommer", gewährt in ihrem neuen Buch "Frau gönnt sich ja sonst nichts" erstmals tiefe Einblicke in ihr Privatleben. Der Untertitel des Buches spricht für  sich: "Wie sich die Trennung von meinem Mann unverhofft als Glücksfall erwies".

Kurz vor ihrem 50. Geburtstag zu erfahren, dass der Mann und Vater der Kinder eine Freundin hat, mit der er künftig zusammen leben will, das klingt zunächst gar nicht nach Glück. Und so geht auch die Autorin durch ein Tal der Tränen, allerdings nicht allzu lange. Schon bald stellt sie zu ihrem eigenen Erstaunen fest, dass das Single-Sein enorme Vorteile haben kann. Da beinahe zeitgleich auch die Tochter auszieht, wird aus der vierköpfigen Familie fast über Nacht eine Mutter-Sohn-Fraktion. Die Hälfte der Arbeit ist weg - prima! Freundinnen geben ihren Senf zur Situation, teilen aber auch die eigenen Erlebnisse und den eigenen Frust. Eine Reise nach Bali lockt, um auf Sinnsuche zu gehen. Nebenher gibt es reichlich Rückblenden, die uns eintauchen lassen in das nun vergangene, häufig glückliche Familienleben. Der Ungetreue, so merkt man bald, ist kein schlechter Kerl. Und es sieht auch nicht so aus, als sei die Liebe zwischen den beiden ganz vorbei.

Mehr soll hier nicht verraten werden. "Frau gönnt sich ja sonst nichts" ist eine teils vergnügliche, teils wehmütige Lektüre, bei der man Seite um Seite verschlingt. Bei der man mit IHR fühlt. Und auch mit IHM. - Wen wundert's, gehören doch immer zwei dazu ...! Zum Unglück wie zum Glück.

Marie Matisek, Frau gönnt sich ja sonst nichts, Knaur-Verlag 2018, Paperback, 200 Seiten, 12,99 Euro.