SoulCollage - Kreativbilder der Seele, Archetypen in der Psychologie

Im Silberschnur-Verlag ist ein neuarbeitiges Arbeitsbuch zur Selbstfindung erschienen. Der Titel: "SoulCollage - Kreativbilder deiner Seele". Aus einer Vielzahl von Bildern, zum Beispiel aus Illustrierten herausgerissen oder -geschnitten, werden Collagen in Kartengröße zusammengesetzt. Auch Fotos lassen sich verwenden. Zahlreiche Beispiele im Buch verdeutlichen, wie die Collagen aussehen können. Solche Collagen sind nicht für die Ewigkeit gemacht, denn der seelische Zustand kann sich immer wieder verändern. Damit verändert sich auch die Auswahl der Motive, die in Collagen zusammengesetzt werden.

Die Methode ist für Kinder und Erwachsene geeignet. Man kann allein damit arbeiten oder auch in einer Gruppe, gemeinsam mit Freunden oder Freundinnen. Sie können im Sinne der Selbsterfahrung damit herumexperimentieren oder auch professionell damit arbeiten. Ziel ist es, die angeborenen Fähigkeiten ebenso zu entdecken wie die unvermeidlichen Schatten, die überall da auftauchen, wo Licht ist. Die fertigen Karten sollen Ihren persönlichen Archetypus zum Ausdruck bringen.

Die Autorin des Buches ist Seena B. Frost. Die studierte Theologin hat, nachdem sie ihre vier Kinder großgezogen hatte, ein Psychologie-Studium an der Santa Clara University abgeschlossen. Seit über 30 Jahren arbeitet sie als klinische Psychologin und Psychotherapeutin. Bei ihrer Arbeit verwendet sie u. a. die Heilmethoden von C. G. Jung, Fritz Perls, Virginia Satir, Eric Berne und Roberto Assagioli. Die von ihr entwickelte kreative Methode der SoulCollage wird inzwischen bereit in 39 Ländern gelehrt und von Therapeuten bei ihrer täglichen Arbeit verwendet. Frosts Bücher über ihre Methode haben zahlreiche Buchpreise gewonnen.

Seena B. Frost, SoulCollage - Kreativbilder deiner Seele - Das neuartige Arbeitsbuch zur Selbstfindung, Silberschnur-Verlag 2015, broschiert, 19,95 Euro.

Kurt Tepperwein - die Sprache und Botschaften des Lebens verstehen

In seinem Buch "Nichts geschieht umsonst - Die Sprache des Lebens verstehen" beschreibt Kurt Tepperwein, dass alles, was uns widerfährt, Botschaften des Lebens seien, die uns etwas Wichtiges mitzuteilen hätten. Um diese Botschaften gezielt abfragen zu können, müsse man "die Sprache des Lebens" erst einmal erlernen. So will er sein Buch als Sprachkurs "Deutsch-Leben/Leben-Deutsch" verstanden wissen.

Er möchte seinen Lesern und Leserinnen unter anderem dabei helfen

• die Botschaften zu entdecken, die in allem enthalten sind, unter verschiedenen Aspekten (z. B. die Botschaft unserer Stärken, die Botschaft unserer Wohnung), im Alltag ebenso wie unter besonderen Lebensumständen
• in Problemen das uns fordernde und fördernde Entwicklungspotential zu erkennen
• die Botschaften des Körpers richtig zu deuten
• unsere lebenslange Sehnsucht nach bedingungsloser Liebe zu verstehen

Ein Exkurs widmet sich der Frage, warum sich einfache Wünsche leicht erfüllen und womit wir die Erfüllung großer Wünsche verhindern. Darin ist etwa davon die Rede, dass unsere erlebte Realität lediglich eine Illusion sei und dass  wir nur deshalb so wenige Wunder erleben heutzutage, weil unsere Befüchtungen, dass alles Mögliche nicht klappen könnte größer sind als unser Glaube an den Erfolg. Wir konzentrieren uns auf unsere Zweifel und das, was wir in unseren Zweifeln sehen, tritt ein. Ist es wirklich so einfach? In dieser Hinsicht passt das Buch in die Reihe derer, die "Bestellungen beim Universum" propagieren und die Kraft der Anziehung als existenziell für unser Schicksal erachten.

Kurt Tepperwein, Nichts gescieht umsonst - Die Sprache des Lebens verstehen, Paperback, Silberschnur-Verlag, 3. Auflage 2015, 170 Seiten 12,95 Euro.

Pendeln für Einsteiger mit Pendel und Tensor

Ich habe eine alte Freundin. Die heute 80-Jährige hat mit ihrem Mann eine bekannte Firma aufgebaut. Sie war als Eislauftrainerin erfolgreich. Sie hat fünf Kinder zur Welt gebracht. Sie weiß, was sie will. Weil sie aber nicht immer auf Anhieb weiß, was sie verträgt, hat sie sich irgendwann dem Pendeln zugewandt. Sie pendelte beispielsweise Lebensmittel aus, bevor sie sie kaufte. Und das, so berichtete sie mir, ging ruckzuck und brachte ihr eindeutig mehr Wohlbefinden. Diese alte Geschichte brachte mich dazu, das Büchlein "Pendeln für Einsteiger - Pendel & Tensor" zu bestellen. Sabine Kühn hat es als erfahrene Pendel-Lehrerin geschrieben, um ihren Lesern und Leserinnen einen Weg aufzuzeigen, sich mit dem eigenen Unterbewusstsein zu verbinden und bisher Verborgenes zu entdecken. Sie nutzt das Pendeln, um ihre Persönlichkeit, ihr Wachstum und ihre spirituelle Entwicklung zu fördern, aber auch um Lebens- und Heilmittel für sich zu testen. Genau dazu soll es auch ihren Klienten und Lesern dienen.

Nun stellt sich ja erst einmal die Frage, ob das Pendeln überhaupt eine ernst zu nehmende Methode ist und ob das jeder lernen kann. Die Antwort der Autorin: "Im Grunde kann jeder, der ein gesundes Muskel- und Nervensystem hat, Pendeln lernen." Sie weist aber auch darauf hin, dass eine gewisse Begabung und die Einstellung des Pendlers eine sehr große Rolle spielen. Alle Pendler aber hätten eines gemeinsam: "Sie haben die Möglichkeit, aus einer angeborenen Fähigkeit eine wirklich Fertigkeit zu machen."

Lust aufs Pendeln? Das, so liest man, ist gut, denn wenn man gerade keine Lust hat, dann hat das seine Gründe und dann würde das Pendeln auch nicht gut funktionieren. Also warte man auf eine bessere Zeit. Sie möchten sich ein Pendel kaufen und sofort loslegen? Auch keine so gute Idee, denn die Autorin rät dazu, sich zu bezähmen und erst das Büchlein von vorn bis hinten zu lesen.

Mehrere Testlisten erleichtern die exakte Arbeit mit dem Pendel. Die Trefferquote beim Pendeln soll sehr hoch sein. Dennoch empfiehlt die Autorin, lebenswichtige Entscheidungen nicht allein mit Hilfe des Pendels zu treffen sondern durchaus den Verstand einzusetzen.

Sabine Kühn, Pendeln für Einsteiger - Pendel & Tensor, Silberschnur-Verlag 2015, 159 Seiten, 6,95 Euro.

Glückliche Beziehung durch Bewusstsein und Impulskarten

Es ist ein handlicher, kleiner Karton. 40 Impulskarten sind darin versteckt. Unter der Prämisse, dass Bewusstsein Raum in der Liebe braucht, geben diese 40 Karten Impulse für eine glückliche Beziehung.
Das kleine Begleitbuch bietet Raum für Einträge "auf einen Blick":

• Das habe ich heute (bewusst) anders gemacht.
• Diesen besonderen Moment habe ich erlebt.
• Diese Erkenntnis habe ich gewonnen.
• Ich bin dankbar für ...
• So habe ich mich gefühlt: ... Zehn verschiedene Symbole stehen zur Wahl

Und hier zwei Beispiele zum Inhalt der kleinen Karten:

• Welche fünf  oder mehr -Dinge schätzt du an deinem Partner? Schreibe diese auf. Halte dir die Liste vor Augen, wenn du dich das nächste Mal über deinen Partner ärgerst. Der Fokus auf die positiven Seiten kann sehr heilsam sein. 
• Erst wenn du dich selbst lieben und annehmen kannst, bist du fähig, auch andere wahrhaftig zu lieben. Doch genau das fällt uns oft schwer. Lasse dir daher Zeit für diese Übung. Was magst du an dir selbst? Schreibe fünf Punkte auf und ergänze die Liste, wann immer dir ewas Neues auffällt.

Katrin Linzbach, Bewusstsein braucht Raum in der Liebe, 40 Impulskarten für eine glückliche Beziehung, Begleitbuch, Verlag Knaur Balance 2015, 16,99 Euro.

Kursbuch 184 - Was machen Kochkunst, Zauberkunst, Kuratoren ...?

Kunst kommt von Können. Kunst kann was. Was ist überhaupt Kunst? Ist Kochen eine Kunst? Oder auch: Was macht die Kunst? Die letztgenannte Frage ist zugleich der Titel des im Murmann-Verlag erschienenen Kursbuches 184, herausgegeben von Armin Nassehi und Peter Felixberger. In ihm vereinen sich etliche Aufsätze, die sich dem Thema Kunst auf vielfältige Weise nähern. Die Autoren analysieren die Wahrheit der Kunst und versuchen, die Frage zu klären, ob Kochen nun Kunst ist oder nicht. Ist Managen eine Kunst? Ist Zaubern eine? Haben Menschen zu viel Gehirn und müssen deshalb Kunst machen? Wie steht es um die Kunst des Buch- und Zeitschriftenverlegens? Wie berührt Kunst unser Denken?

Diese Menschen haben die Beiträge verfasst:

• Friedrich von Borries und Mara Recklies
• Karl Bruckmaier
• Jürgen Dollase
• Peter Felixberger 
• Conny Habbel
• Max Hollein 
• Martin Kornberger
• Armin Nassehi
• Stephan Opitz
• Ernst Pöppel, Eva Ruhnau und Alexandra von Stosch
• Peter Rawert 
• Hanno Rauterberg
• Mara Reckliles

Jakob Schrenk interviewte die Kuratoren und Direktoren

• Chris Dercon
• Mal Hollein
• Juan A. Gaitán
• Sheikha Hoor Al-Qasimi
• Hans Ulrich Obrist
• WHW (What, How & for Whom)

Er stellte allen dieselben Fragen:

1. Was macht eigentlich ein Kurator?
2. Was kann die Kunst?
3. Und was nicht?
4. Ein Museum, in das jeder gehen sollte?
5. Schauen Sie manchmal im Museum nur aus dem Fenster?
6. Wie sieht ein Museum der Zukunft aus?

 Mitten im Buch findet sich eine Fotostrecke von Wilfried Petzi, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Titelfrage allein mit der Kraft seiner Bilder (die durch eine gewisse Kargheit, durch Kontraste und überraschende Details berühren) zu beantworten.

Kursbuch 184 - Was macht die Kunst? Murmann-Verlag 2015, 200 Seiten, 19 Euro.

Das eigene Business - mit Energie und Aufschwung zum Erfolg

Sie arbeiten selbständig, haben Ihr eigenes Business? Das kann gut oder schlecht sein. Wenn es gut ist, werden Sie Erfolg haben und sich - bei aller Arbeit - wohl damit fühlen. Sie werden Energie haben anstatt erschöpft zu sein. Ein Traum? Wenn es nach der Unternehmerin Olivia Moogk geht, so fliegen Sie mit einer anständigen Portion Rückenwind in den Erfolg. "Energyflow" heißt ihr Buch, in dem sie Aufschwung fürs Business verspricht und kleine Kniffe sowie praktische Tipps mit großer Wirkung zeigt.

Feng Shui ist der rote Faden, der sich durch das vorliegende Buch zieht. So kann es zum Beispiel von großer Bedeutung sein,

• ob sich Wasserelemente im Eingangsbereich Ihrer Geschäftsräume befinden
• ob Ihre Kontonummer oder Ihre Hausnummer hinten eine 8 aufweist (die für Glück stehen soll) oder eine 4 (auf die das Gegenteil zutrifft)
• ob Ihre Praxis sich auf einer Anhöhe befindet
• in welcher Farbe Sie sich kleiden
• wie Sie Ihr Reichtumsgefäß füllen und was ein roter Umschlag mit Geld in Ihrem Portemonnaie bewirken kann

Mancher Ratschlag mag ein wenig nach Hokuspokus klingen, aber, so die Autorin im Kapitel über die Prinzipien von Feng Shui: "Die Tatsache, dass alles, was uns umgibt, aus Energie besteht - ob positive oder negative - hat der Forscher Professor Popp bereis hinreichend bewiesen." Darum, das eigene Business mit möglichst zielgerichteter Energie zu betreiben, geht es auch in diesem Buch.

Olivia Moogk, energyflos - Mit Rückenwind zum Erfolg - Aufschwung für Ihr Business, Silberschnur-Verlag 2015, Flexocover, 256 Seiten, 19,95 Euro.

Lebenslehrer Kurt Tepperwein - bewusste Lebensgestaltung

Kurt Tepperwein, der bekannte Lebenlehrer, hat ein neues Buch vorgelegt: "So lebt man heute!" Dabei gibt er keine direkten Ratschläge geschweige denn Patentmuster vor. Er stellt eher Grundsätzliches und Erkenntnisse, die viele Menschen für richtig halten, in Frage. Dazu gehört beispielsweise die Vorstellung von Gott.

Für Tepperwein ist Gott einfach ein Synonym für Liebe. Für ihn ist Gott eine sehr neutrale Bezeichnung für die Kraft, die in uns allen ist, alles erschaffen hat und alles lenkt. Diese unsichtbare Kraft sei nicht nur in Lebenwesen, sondern beispielsweise auch in Tätigkeiten zu finden. Was gleich hinüberführt zum Thema "Traumberuf Leben". Und dazu stellt er eine einfache und doch sehr interessante Frage: "Angenommen, du müsstest für deine Tätigkeit, welche du zurzeit ausübst, etwas bezahlen, würdest du dann montags nochmals hingehen?" Ist dem nicht so, konstatiert er, übe man mit Sicherheit nicht den Traumjob aus.

Das 152 starke Paperback behandelt in 23 Kapiteln viele Fragen und Themen zum Leben, die auf den ersten Blick seltsam leicht wirken und dann doch gar nicht so leicht zu beantworten sind. Hier einige Beispiele:

• Wie gestalte ich mein Leben neu?
• So bleiben, wie du bist!?
• Begrenzungen in sich aufspüren
• Bewusstsein ist frei von Alter und Leid
• Was gedenkst du zu tun?

Ein schönes Geschenk - nicht zuletzt zu Weihnachten!

Kurt Tepperwein, So lebt man heute!, Silberschnur-Verlag 2015, Paperback, 152 Seiten, 12,95 Euro.

Zu wenig Geld in der Kasse - mehr Verdienst statt Lohnklau?

Warum verdienen wir nicht, was wir verdienen, und wer ist schuld daran? Interessante Frage! Wichtige Frage! Schließlich geht es um Geld und davon kann man bekanntlich nicht genug haben, und sei es auch  nur, um mit dem, was man selbst nicht braucht, Gutes zu tun. Was aber passiert mit unserem Geld? Bekommen wir soviel davon, wie uns zusteht? Und wer bestimmt das?

In seinem Buch "Der Lohnklau" geht der preisgekrönte ZEIT-Redakteur Mark Schieritz der Sache nach. Er untersucht, welche Ideologie dafür verantwortlich ist, dass sich das Verhältnis von Arbeit und Kapital zunehmend in einer Schieflage befindet, dass immer mehr Unternehmenserlöse an die Eigentümer fließen, anstatt in die Gehälter einzugehen. Das, so seine Darstellung, führt zu einer prekären Situation der Mittelschicht, zu einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft und zu verarmenden Kommunen.

Schieritz beginnt mit Geschichtlichem und erzählt vom ersten Arbeitskampf in einer Siedlung von Grabarbeitern im alten Ägypten, die zwischen 1550 und 1069 vor Christus bewohnt war. Er berichtet von der ersten Textilfabrik der Welt und von der "ökonomischen Scheiße", die Marx, dem eigenen Vernehmen nach, in "Das Kapital" beackerte. In der Neuzeit angelangt, geht es um Begriffe wie

• Plutonomie
• Lohnschwund und Lohnzurückhaltung
• die sich öffnende Schere und eine Lohnquote, in die auch die rasant gestiegenenVerdienste der absoluten Topverdienen fließen
• Ungerechtigkeit
• angemessener Lohn als Frage der Perspektive
• Leben auf Pump
• Gleichgewicht und "goldene Mitte"
• Wandel durch Roboter
• Ausbau der Geschäftsbeziehungen mit China
• Fluglotsenstreik mit Folgen
• ...

Schieritz beendet sein Buch mit fünf Thesen gegen den Lohnklau. Es geht ihm darum,

1. das Problem zu verstehen
2. die Chance zu ergreifen
3. mit Augenmaß zu fördern
4. Nachfrage und Angebot in einen gesunden Bezug zu setzen
5. Veranwortung zu übernehmen

Fazit: Viel Lesenswertes auf 142 Seiten! Nach der Lektüre bleibt man nachdenklich und um allerhand Wissen bereichert zurück und macht - vielleicht - den ersten Schritt in die richtige Richtung.

Der Autor: Mark Schieritz ist wirtschaftspolitischer Korrespondent der ZEIT in Berlin und beobachtet seit mehr als zehn Jahren das Geschehen an den internationalen Finanzmärkten. Sieben Jahre lang war er - nach dem Studienabschluss an der London School of Economics, bei der Financial Times Deutschland tätig, unter anderem als Leiter der Finanzmarktredaktion.

Mark Schieritz, Der Lohnklau, Knaur Klartext 2015, Klappenbroschur, 142 Seiten, 12,99 Euro.

Verlust- und Trauerarbeit - Yoga für die Seele

Antonio Sausys gehört zu den führenden Yoga-Therapeuten weltweit. Mit "Seelen-Yoga" hat er ein Handbuch zur Selbsthilfe erstellt, indem er erstmals ein Yoga-Programm speziell für Trauernde vorstellt. Welche Art die Trauer ist, das ist nicht von Belang. Ob Tod, Trennung oder Jobverlust, einfache Übungen und Meditationen sollen psychische und körperliche Beschwerden lindern und eine kraftvolle, bejahende Lebenseinstellung bringen. Das Buch widmet er seiner verstorbenen  Mutter, die den damals Zwanzigjährigen, so schreibt er, zu dem Spezialisten gemacht habe, der er heute ist.

Leser und Leserinnen erfahren in diesem Buch viel darüber, welche Auswirkungen Trauer auf Körper, Geist und Seele hat. Der Autor ermutigt sie dazu, sich dem eigenen Trauer- und Transformationsprozess mutig zu unterziehen. Das Vorwort schreibt Lyn Prashant, die mit der Integrativen Trauertherapie (Degriefing) - von dem die Bewältigungsstrategien des Seelen-Yoga ein Ableger sind - nach dem frühen Tod ihres Mannes ihre Lebensaufgabe gefunden hat. Sie beschreibt unter anderem die wichtige Rolle körperlicher Bewegung, wenn es darum geht, die Seele zu entlasten.

"Viele von uns leben, ohne es zu wissen, in einem Dauerzustand von uneingestandener Trauer", schreibt Sausys in der Einleitung zu seinem Buch. Dabei sei (die so unvermeidliche und anstrengende) Trauer einer der wichtigsten Schlüssel zur Selbsterkenntnis. Er schreibt so ermunternde oder klärende Sätze wie "Sobald wir in der Lage sind anzuerkennen, dass einerseits unser Leben nie mehr so sein wird wie früher und dass andererseits das ganze Potenzial des Universums in uns liegt, beginnt ein anderes Bewusstsein.". Oder "Trauer beeinflusst die physischen, mentalen, spirituellen und emotionalen Aspekte unseres Menschseins. Sie ist unsere normale Reaktion auf Verlust." Fragen wie "Wer oder was will sich in dem Chaos zeigen, das der Verlust zurückgelassen hat?". Er zeigt Wege, die dazu angetan sind, den ruhelosen Verstand und den schmerzenden Körper zu besänftigen und primäre und sekundäre Verluste zu verarbeiten.

Das vorliegende Yoga-Buch, das entschieden mehr Text als Fotos enthält, einfach durchzublättern oder auch nur zu lesen, genügt nicht. Die Übungen, die Sausys zeigt, müssen praktiziert werden, um ihre Wirksamkeit entfalten zu können. Sie sind einfach und enthalten keine akrobatisch wirkenden Elemente, wie sie in manch anderem Werk vorkommen. Einige Übungen werden in mehreren Varianten gezeigt. Zu erwartende Wirkungen und Kontraindikationen werden jeweils angegeben.

Antonio Sausys, Seelen-Yoga - Mit einfachen Übungen Verlust und Trauer überwinden, Verlag O. W. Barth 2015, Softcover, 174 Seiten, 19,99 Euro.

Ein anderes, besonders schönes Yoga-Buch ist "Yoga pur". Die Aufnahmen sind eine Augenweide!

Weltreise unter Freunden - Haushaltsauflösung, Autoverkauf und weg mit dem Job

Zwei Freunde (seit Jugendtagen), ein Traum und die Reise ihres Lebens - das klingt nach guten Zutaten für ein packendes, unterhaltsames Buch. Peer Bergholter (Texter und freier Journalist) und Jochen Müller (Biologe) saßen in ihren Dreißigern unglücklich in einem Hotel in Österreich und schlossen einen Pakt - alles aufzugeben und einmal um die Welt zu reisen. Der Motor ihres Entschlusses: Sie wollen nicht länger fremdbestimmt leben und sich endlich wieder selbst spüren. Sie gingen den Weg von der Träumerei zur entschlossenen Tat, kündigten ihre Jobs, verkauften ihre Autos und lösten ihre Haushalte auf. Was folgte, war ein ganz bewusstes Reisen, bei dem der Weg stets das Ziel war. Sie verzichteten auf Flüge und bewegten sich mit Büssen und Zügen, in Jeeps und Campingmobilen, auf Motorrädern, klapprigen Motorbooten, überladenen Segeljollen und in Containerschiffen fort. Gut vorzustellen, dass ihre Reise nicht ohne unliebsame Zwischenfälle abging. Sie standen Unfälle und Reisekrankheiten durch, bewältigten Konflikte mit Busfahrern, mit Staatsorganen und untereinander. Sie erfuhren bei der Einreise nach Singapur, dass jede einzelne unverzollte Zigarette von großer, für den, der sie besitzt, recht unerfreulicher Bedeutung sein kann. Sie mussten sich ihr Lagerfeuer an einem karibischen Strand von Kampfstiefeln patroullierender Militärs zertreten lassen. Sie gingen mal gemeinsame und mal getrennte Wege und brachten eine ganze Festplatte voller Fotos mit nach Hause. Sie pflegten ihren Blog und Reisetagebücher. Sie lernten während ihrer Reise, dass weniger mehr ist und setzen diese Erkenntnis seit ihrer Rückkehr erfolgreich im Alltag um.

Eine Infobox am Ende jedes Kapitels vermittelt allerlei Hinweise und Tipps, wie "Gönne dir ein Thai-Curry! Es lohnt sich." oder "Was für die Einreise nach Venezuela gilt, gilt unter anderen Vorzeichen auch für die Ausreise: Bring Geld ins Land und lass es dort.".

Peer Bergholter, Jochen Müller, Mittendurch statt drüber weg - Zwei Freunde, ein Traum und die Reise ihres Lebens, Knaur Taschenbuch 2015, 336 Seiten, 12,99 Euro.

Zentangle - neue Zen-Muster für Tangles und Doodles

www.emf-verlag.de
Haben Sie schon eine gewisse Erfahrung damit, Tangles und Doodles zu zeichnen? Suchen Sie nach neuen Herausforderungen auf diesem Gebiet? Dann könnte dieses Buch von Tonia Jenny genau richtig für Sie sein: "Tausende Tangles & Dutzende Doodles - inspirierende Zenmuster zeichnen".  Allerdings gibt es keine Tausende von Mustern darin, aber immerhin mehr als hundert neue Motive aus aller Welt sowie die neuesten Tangles und Techniken.

Das vorliegende Buch ist kein Zentangle-Buch für Anfänger. Es zeigt detailreiche, kunstvolle und sehr dekorative Muster, die auf unterschiedlichen Papierformaten, also nicht ausschließlich auf kleinen Quadraten, realisiert werden. Hier ein paar Beispiele:

• "Erbsen in der Schote" von Dr. Lynnita K. Knoch - dieses Motiv erinnert an ein Mandala
• "Spiralinks" von Barbara Kaiser, ein vielfältiges, sehr plastisch wirkendes Gittermuster
• "Ozean" von Patricia Daher, 20 x 25 cm groß - ein fantasievolles, detailreiches Muster, das in die Tiefe des Ozeans entführt

Neben Schritt-für-Schrittanleitungen gibt es immer wieder kurze, motivierende bis beruhigende Hinweise der Künstler, wie "Wenn du dich einmal verheddert hast, halt inne und genieße den Duft der Blumen". Nur schade, dass die, die man da gerade zeichnen soll, nicht duften.

Tonia Jenny, Tausende Tangles & Dutzende Doodles - inspirierende Zenmuster zeichnen, Edition Michael Fischer 2015, 126, 16,99 Euro.

Alte Bücher werden zu Buchschnitten, Himmelis, Papierporzellan und Faltkunstwerken

www.haupt.ch

Ich mag Bücher - und wie! Leider bekomme ich allmählich Platzprobleme. Die Regale sind fast voll, und das in mehreren Räumen. Hunderte von Büchern lager außerdem im Keller. Ich weiß, dass ich in diesem Leben wohl längst nicht mehr alle zum ersten oder gar zweiten Mal vollständig werde lesen können, aber sie sind nun mal wie gute Freunde, und die verlässt man nicht.

Das eine oder andere alte Buch aber könnte ich vielleicht umfunktionieren. Das Buch "Papier - Objekte aus alten Büchern" zeigt 55 Projekte. In vier Kapiteln präsentiert die Autorin vier unterschiedliche Arbeitstechniken ind fünf verschiedenen Schwierigkeitsstufen.

Die Techniken:

• Buchschnitte
• Buchseiten-Himmelis
• Papierporzellan
• Gefaltete Bücher

Alle haben Buchseiten oder ganze Bücher als Ausgangsmaterial. Zahlreiche Tipps bieten praktische Hinweise, die die Arbeit erleichtern sollen. Die Rubrik "Inspirationen" enthält Ideen zum Variieren der verschiedenen Grundformen. Im Anhang finden Sie Kopiervorlagen.

Was sich alles aus alten Büchern machen lässt, sollte man kaum glauben. Werfen Sie nur einmal einen Blick auf das Objekt, das zwischen lauter alten Büchern in einem alten Vogelkäftig präsentiert wird. Dreidimensional wurde das Wort "Bücher" aus einem solchen herausgearbeitet - sehr dekorativ! Beeindruckend ist auch eine ganze Kollektion aus Papierporzellan, bei dem die Autorin sich vom "Reich der Mitte", also von China, inspirieren ließ, in dem die Papierherstellung schon im Jahr 105 n. Chr. zum ersten Mal erwähnt wurde und in dem auch das Porzellan seinen Ursprung hat. Himmelis haben ihren Ursprung vermutlich in Finnland. Noch heute werden dort aufwändige, riesige, Kronen ähnelnde Skulpturen im Herbst aus Roggenstroh gefertig. Doch auch aus alten Buchseiten, zu Röhrchen umgeformt, lassen sich die tollsten Skulpturen bauen.

Anka Brüggemann, Papier - Objekte aus alten Büchern - 55 Projekte, Haupt-Verlag 2015, 167 Seiten, 24,99 Euro.

Zentangle-Basics - 24 Grundmuster, Outlines und leere Tiles

www.topp-kreativ.de

Kinder mögen es, Erwachsene mögen es, ich mag es auch: Zentangle, die Entspannungsmethode, bei der man Muster zeichnend zu sich selbst findet. Das Einführungsbuch von Kathleen Murray präsentiert 24 Basic-Muster und wichtige Tipps und bietet viel Raum für eigene Tangles, Outlines und Vorlagen. Es ist ein Buch für absolute Anfänger. Für jedes Tangle gibt es ein Beispiel mit Hilfslinien - eine gute Starthilfe für Neulinge. Zahlreiche leere Tiles und Outlines bieten Platz für Variationen und Kombinationen nach Lust und Laune.

Die Entspannung setzt ein durch die ständige Wiederholung einzelner Striche und Muster. Und das Schöne: Sie brauchen sich nicht darauf zu beschränken, Tiles zu bemustern. Tangles lassen sich auf allem anbringen, was Farbe annimmt, vom unlackierten Holzkistchen bis hin zum Tischkärtchen. Allzu viel zu lesen gibt es nicht in diesem Buch. Es geht darum, selbst möglichst bald ins Tun einzusteigen. Relax baby! Viel Spaß dabei!

Schrieb ich vorhin: "Zentangle - ich mag es auch"? - Das führt mich zu der Frage, ob ich wohl mehr Kind oder mehr die Erwachsene bin. Ich würde mal sagen, das wechselt. Aber Zeichnen macht in jedem Alter Spaß. Ich liebte schon meine Malbücher und heute verfüge ich über einen eigenen Kursraum, in dem ich als Creative Coach anderen künstlerisch empfindsamen und interessierten Menschen zeige, wie es funktioniert, sich kreativ auszudrücken. Zentangle kann ein wunderbarer Einstieg dazu sein.

Kathleen Murray, Zentangle - Das Einführungsbuch, TOPP-Verlag/frechverlag 2015, 160 Seiten, 11,99 Euro.

Zentangle zeichnen für Kinder - mit Vorlagen und Schablonen

www.

Das Wort haben Sie sicherlich schon gehört: Zentangle. Aber wissen Sie auch, was sich dahinter versteckt? Das Wort setzt sich aus „Zen“ (Entspannung/Meditation) und „Tangle“ (verwobene Muster) zusammen. Man zeichnet mit Hingabe Muster, die möglichst dreidimensional wirken sollen, und entspannt sich dabei – so einfach ist das. Man tanglet auf einem Tile, einem Papierkärtchen. Die Begeisterung für diese Technik, die von Maria Thomas und Rick Roberts erfunden wurden, ist generationsübergreifend. In ihrem Buch „Zentangle für Kids“ bietet Beate Winkler Kindern jede Menge Anschauungsmaterial und Ideen. Eine große Pause in der Schule reicht vollkommen aus, um ein hübsches Tangle zu zeichnen.


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Die Kinder brauchen nicht viel, um loslegen zu können, gerade einmal

• einen schwarzen, dünnen Filzstift 
• einen weichen Bleistift
• einen Ppierwischer
• Papierkärtchen (Tiles) in Weiß, etwa 10 mal 10 Zentimeter groß

Eigens für die Kinder haben Rick und Maria Papier und Stifte entwickelt - unter dem Namen "Apprentice" (Schüler). Zwischen den schwarz-weiß oder bunt gestalteten Tangles, die im Buch vorgestellt werden, gibt es Aktivseiten, auf denen die Kinder in einem vorgezeichneten Feld selbst das ausprobieren können, was sie auf den Seiten zuvor erfahren haben. Das Buch steckt voller kindgerechter Ideen. So können die Kids beispielsweise ihre eigene Hand mit dem Stift umrunden und dann "musterhaft" gestalten. Ein Blatt mit Schablonen ergänzt das Buch.

Beate Winkler, Zentangle für Kids, Edition Michael Fischer 2015, Hardcover, 64 Seiten, 9,99 Euro.

Figuren und Porträts wirkungsvoll zeichnen und malen

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Wer sich für Menschen interessiert, gern zeichnet und das bald noch besser können möchte, wird dieses Buch lieben: "Figuren zeichnen & malen - mit sicherem Strich und umwerfender Wirkung". Ich selbst zeichne und male gern, habe auch schon allerhand Übung darin. Aber der leichte Strich der Autorin Sharon Pinsker ist wirklich bewundernswert.

In ihrem Buch gibt es relativ wenig Text, dafür um so mehr äußerst inspirierende Zeichnungen. Einige sind ausgearbeitet, andere nur angerissen, und doch sehr wirkungsvoll. Die Kunst des Weglassens beherrscht sie perfekt. Und die Menschen, die sie darstellt, wirken zum Anfassen lebendig. Auch eine mutige Farbwahl und viele dekorative Elemente machen ihre Bilder besonders. Anatomie und Bewegung fließen als elementare Bestandteile in ihre Kompositionen ein. Neben Figuren werden auch einige Porträts in Szene gesetzt.

"Schon so lange ich denken kann, steht hinter meiner Arbeit als Motivation das Malen und Zeichnen von Menschen. Bis heute ist mir nichts begegnet, das so süchtig macht und so schwierig ist wie der Versuch, das komplexe Schöne und Mysteriöse der menschlichen Gestalt festzuhalten." So beginnt die Einleitung  dieses schönen Buches, das sich, wie ich finde, für Fortgeschrittene besser eignet als für Anfänger.

Die Autorin: Sharon Pinsker zählt zu den führenden Künstlern Großbritanniens. Sie hat in London Modedesign und in New York Modeillustration studiert und arbeitet für hochrangige Auftraggeber.

Sharon Pinsker, Figuren zeichnen und malen, Edition Michael Fischer, 128 Seiten, 19,99 Euro.

Puppenhaus bauen aus einer alten Obstkiste - ein Recyclingbastelbuch

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Das vergesse ich nie: Es war schon spät am Abend und ich wachte auf. In der Küche brannte noch Licht. Neugierig öffnete ich die Tür und blickte in das leicht erschreckte Gesicht meines Vaters. Auf dem Küchentisch stand etwas, was ich noch nicht kannte, aber sofort erkannte: ein Puppenhaus. Es befand sich wohl noch im Rohbauzustand. Mein Vater bastelte gerade an der Elektrik, friemelte an dünnen Drähten herum. Die Außentreppe hatte noch nicht alle Stufen und das Haus hatte noch keine Möbel, aber die Wände waren bereits tapeziert. Ein Puppenhaus. Mein Puppenhaus! diagnostizierte ich messerscharf, denn mein Geburtstag stand vor der Tür. Leider war ja nun die ganz große Überraschung schon dahin, aber als ich es schließlich fertig vor mir sah, mit Möbeln, Gardinen und kleinen Bewohnern, mit funktionierenden Lampen und einer intakten Treppe, war ich einfach nur glücklich.

Das Puppenhaus gibt es längst nicht mehr, eine gewisse Sehnsucht nach dieser überschaubaren Welt im Kleinen ist geblieben. Und da kommt mir ein neues Buch gerade recht. Der Titel: "Villa Obstkiste - Ein Recyclingbastelbuch für kleine Architekten und Möbeldesignerinnen". Mein Herz schlug höher, als ich zum ersten Mal hineinsah. Da war sie ja wieder, meine kleine Puppenwelt. Und es ist so einfach, sie zu realisieren Vor allem braucht man leere Obstkisten aus Holz. Die werden aufeinandergestapelt und eingerichtet. Fertig ist die Puppenwelt.

Die Möbel könnte man kaufen, aber das ist nicht im Sinne von Alexia Henrion, die das Buch geschrieben hat. Sie zeigt, wie man auch die passenden Möbel alle selbst baut, Von der Leiter zum vierstöckigen Leiterbett bis zum bequemen Sofa, von der Waschmaschine bis zum Schwingstuhl. Ein wahrhaft kreatives Buch. Es kostet 24,90 Euro. Aber damit ist es schon fast vorbei mit den Ausgaben, denn was man für ein voll eingerichtetes Puppenhaus benötigt, gibt es fast umsonst.

Die Autorin: Alexia Henrion, geb. 1984, hat an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg Buchillustration studiert. Sie lebt und arbeitet in Hamburg.

Alexia Henrion, Villa Obstkiste - Ein Recyclingbastelbuch für kleine Architekten und Möbeldesignerinnen, Haupt-Verlag 2015, Klappenbroschur, 175 Seiten, 24,90 Euro.

Rezepte und Geschichten von Volker Mehl - gesunde, deutsche Ayurveda-Küche

www.droemer-knaur.de

Wenn ich das Wort Ayurveda ("das Wissen vom Leben") höre, dann denke ich sofort an zwei mandeläugige Schönheiten, die meinen Körper mit warmem Öl übergießen. Ich spüre Entspannung und Wohlbehagen. Mein zweiter Gedanke gilt einer ayurvedisch ausgewogenen Ernährungsweise - auch wenn ich gar nicht so genau weiß, was das ist. Deshalb praktiziere ich sie im Moment auch nur minimal - indem ich entsprechende Tees aus dem Bioladen trinke. Aber nun gibt es ein Buch, das mir weitere Schritte an Herz legen könnte - und Ihnen vielleicht auch. Der Titel: "Ayurveda geht überall - In 85 Rezepten durch die Heimat".

Volker Mehl gilt als Pionier für ein modernes, zeitgemäßes Ayurveda, als "Popstar der Ayurveda-Küche". Ayurveda ist eine jahrtausendealte Gesundheitslehre, die ganzheitliche Ansätze vereint. Vier Kochbücher hat Mehl bereits geschrieben. Sein Verwunderung darüber, was Menschen sich unter dem Aspekt eines gesunden Lebens alles antun, gerade im Ernährungsbereich, ist immer noch groß. Denn vielen, so weiß er, geht es trotzdem nicht allzu gut. Das möchte er ändern.

In einem blauen Camping-Bulli war er drei Monate lang unterwegs, fuhr 3.000 Kilometer weit durch Deutschland, besuchte 25 Orte - auf der Suche nach spanenden Geschichten rund ums Kochen und Essen. Er besuchte inspirierende Köche, engagierte Menschen und innovative Produzenten. Die haben auf den ersten Blick gar nicht so viel mit Ayurveda zu tun, aber sie leben nach den entsprechenden Prinzipien. Er kochte für die Belegschaft einer Behindertenwerkstatt und zauberte bei einem Biobauern ein leckeres Menü. Quasi nebenher entstanden 85 Rezepte. Die hat er, garniert mit vielen Geschichten, in seinem neuen Buch veröffentlicht.

Ach übrigens, hätten Sie gedacht, dass auch Schupfnudeln (mit Ingwer-Mohn-Butter) und Zwetschgendatschi (mit Kardamon und Ingwer) ayurvedischen Prinzipien entsprechen? Oder hätten Sie einmal Lust auf "Lumpen und Flöh", ein glutenfreies Arme-Leute-Essen de Luxe? Oder wie wäre es mit etwas Erotik aus dem Suppentopf? Das Rezept dazu: Kartotten-Mandel-Cremesuppe mit Granatapfel-Basilikum-Topping, gefolgt von Duftreiscurry mit Limettenblättern, Thai-Basilikum, Mandeln und Feigen, entstand bei einem Besuch des Ayurveda-Kochs bei der "Séparée", einem erotischen Magazin für Frauen. Dass darin beispielsweise Rasala als traditionelles Mittel der vedischen Sexualheilkunde erwähnt wird und darin 500 g Joghurt mit 250 g Puderzucker(!)  vermischt wird - empfohlen als Aufbaukur - zeigt, dass die Ayurveda-Küche offenbar mit der (ebenfalls als besonders gesund geltenden) Vollwerternährung nicht allzu viel zu tun hat.

Volker Mehl, Ayurveda geht überall - in 85 Rezepten durch die Heimat, Klappenbroschur, Verlag Knaur Balance 2015, 208 Seiten, 18 Euro.

Philosophie to go - antike Weisheiten in kleinen Häppchen

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Heutzutage gibt es so allerhand, was es früher nicht gab. Einiges davon hat den Zusatz: to go. Coffee to go ist die wohl bekannteste Wortneuschöpfung. Daher passt der Titel "Philosophie to go" gut zum Zeitgeist. Aber irgendwie seltsam klingt das schon. Passt das zusammen - Philosophie und ein solcher Anglizismus? Hat Philosophie nicht viel eher damit zu tun, in aller Nachdenklichkeit zur Ruhe zu kommen? Geschmacksache. Der Untertitel "Große Gedanken für kleine Pausen" hingegen scheint mir gut zu passen. Beides zusammen ergibt das Buch von Albert Kitzler, das im Pattloch-Verlag erschienen ist.

Das weiß-blau-gebundene Werk erlaubt Lesern und Leserinnen Auszeiten mit Seneca, Buddha, Konfuzius, die den Geist erfrischen sollen. Das können sie im Sitzen, im Liegen und natürlich auch im Gehen tun. Früher waren Wandelhallen auch dazu da, den eigenen Gedanken schreitend besser folgen zu können. Die wenigsten Seiten des 288 Seiten starken Buches sind voll bedruckt. So gibt es viele Lesehäppchen antiker Weisheiten zu Themen wie

• Gelassenheit
• Selbstgenügsamkeit
• Besitz
• Natur
• Mitgefühl und Menschlichkeit

Drei Minuten Auszeit genügen, um diesen Gedanken folgen zu können, Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Als Beispiel möge der kurze Text dienen, der sich mit folgender Weisheit beschäftigt:

Nie lebt reich, wer in Furcht zittert und jammervoll selbst bedürftig sich währet. (Boethius, Ende des 5. Jh. n. Chr.). Die Deutung: Selbstgenügsamkeit baut Ängste ab und "die geistige Armut, die darin besteht, dass wir Äußerlichkeiten nacheifern und dadurch die in uns liegenden Werte und Reichtümer vernachlässigen oder gänzlich übersehen".

Und noch ein Appetithäppchen, dessen Deutung im Buch nachzulesen ist:

Wer nicht frohlockt, nicht mürrisch wird,

ob Glück, ob Unglück ihn befällt,

in allem frei von Leidenschaft, 

der heißt, o Freund, ein Geistesheld.

(Bhagavadgita)

Ein Geistesheld zu sein, mit anderen Worten ein Erleuchteter oder Weiser, das kann, ob to go oder nicht, das Leben eigentlich nur leichter machen.

Albert Kitzler, Philosophie to go - Große Gedanken für kleine Pausen, 288 Seiten, Pattloch-Verlag, 16,99 Euro.

Basteln für Halloween - 20 Szenen zum Schneiden und Falten

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Was zur Lebensfreude zählt, darüber kann man bekanntlich geteilter Meinung sein. Für manche gehört ein wenig Horror dazu. Halloween naht. Bald sieht man wieder gruselige Gestalten. Kinder, die oft eher niedlich als gruselig aussehen, wollen "Süßes statt Saures". Wer sich auf kreative Art mit dem Thema auseinander setzen und dabei gleichzeitig Geduld und Feinmotorik schulen möchte, kann das mit Hilfe eines neuen Buches tun: "Horrorgami - 20 gruselige Szenen zum Schneiden und Falten".

Das Buch von Marc Hagan-Guirey spielt mit den Fantasien von Horror-Fans. Es setzt zum Beispiel diese Ideen in Szene:

• eine Treppe, unter der sich ein unheimliches "Ding" versteckt hält, von dem man nur erahnen kann, dass es gleich äußerst lebendig sein wird
• Dr. Frankensteins Labor
• die Katakombe
• das Spukhaus
• den Werwolf im Schein des Vollmondes

Der Autor empfiehlt, kurzärmelige Kleidung zu tragen, den Arbeitsplatz gut vorzubereiten und sich von kleinen Schnitzern nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. "Sollte Ihnen ... einmal ein Fehler unterlaufen, stellen Sie einfach das Model fertig und reparieren Sie die schadhafte Stelle dann mit einem Stückchen Klebestreifen. Wenn Sie die Vorlagen aufbewahren können Sie auch einfach einen zweiten Versuch machen."

Marc Hagan-Guirey, Horrorgami - 20 gruselige Szenen zum Schneiden und Falten, Haupt-Verlag 2015, Paperback, 126 Seiten, 24,90 Euro

Schmuck aus Keramik selber machen

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Sie mögen Schmuck? Welche Frau täte das nicht. Aber bei Ihnen ist es ein bisschen anders: Am liebsten kreiieren Sie Ihren Schmuck selbst. Auch das ist nicht ungewöhnlich. Aus einer großen Auswahl fertiger Perlen Ketten zu fädeln, ist eine beliebte Technik, die zu schnellen und oft sehr schönen Ergebnissen führt. Was aber, wenn Sie noch einen Schritt weiter gingen und auch ihre Perlen selbst herstellen würden? Es gibt ein neues Buch, das Ihnen dabei hilft.

In "Schmuck aus Keramik selbst gemacht" zeigt Helena Arendt in ebenso informativer wie ansprechender Weise, wie es geht. Besonders inspirierend ist das Kapitel "Inspiration durch Farbe". Nach Farbtönen sortiert, finden Sie hier eine Fülle von Anregungen. Aber auch die anderen Kapitel haben es in sich. Zahlreiche Techniken und kreative Möglichkeiten werden vorgestellt, wie

• Marmorieren
• Majolika
• Polieren
• die Arbeit mit ägyptischer Paste
• Materialmix

Sie werden angeleitet, verschiedene Schmuckstücke und schmückende Elemente zu fertigen:

• Ohrringe
• Fingerringe
• Armbänder
• Broschen
• Knöpfe
• Gürtel 

Sie erfahren viel Wissenswertes über die Bedeutung und Möglichkeiten Struktur gebender Materialien, über unterschiedliche Brennmethoden und vieles mehr.

Und noch ein Bonbon zum Schluss: Obwohl ich selbst seit Jahrzehnten mit Ton arbeite, war mir ein  Material, das im Buch vorgestellt wird, völlig neu: Porzellanfolie. Das ist ein kartonstarkes Papier, das eine Weichporzellanmasse als Füllstoff enthält und bei 1250 Grad Celsius gebrannt wird. Das Ergebnis: äußerst zarte, zerbrechlich wirkende Schmuckstücke, dezent und schön.

Helena Arendt, Schmuck aus Keramik selbst gemacht, Haupt-Verlag 2015 gebunden, 285 Seiten, 39,90 Euro.

Neue Psychologie - Konsum und Verzicht, Haben und Sein

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Jens Förster, Jahrgang 1965, ist Professor für Psychologie. Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit liegen im Bereich der Motivations- und Selbstregulationsforschung. Mit seinen  blonden Punker-Stacheln sieht man ihm den professoralen Stand nicht auf den ersten Blick an. Das hält ihn natürlich nicht davon ab, sich sehr ernsthaften Themen zuzuwenden und ein seriöses Buch darüber zu schreiben. Der Titel: "Was das Haben mit dem Sein macht - die neue Psychologie von Konsum und Verzicht".

Er predigt darin nicht, wie etwa Erich Fromm das gern tat, den Konsumverzicht. Sein Ziel ist es eher, dass wir versuchen zu verstehen, warum wir sind, wie wir sind. Und über ein geändertes Verständnis vielleicht doch das eine oder andere in unserem Leben gern verändern werden. Er stellt Haben und Sein einander gegenüber. Das Habenwollen, von dem die meisten Evolutionspsychologen annehmen, dass es schlichtweg in unserer Natur liegt. Wer wollte sich davon frei machen. Und dann ist da das Sein. Ein gesellschaftlicher Trend zeichnet sich ab, nach dem ein verantwortliches Erleben dem Haben vorgezogen wird.

Förster findet, dass sowohl Haben als auch Sein weder gut noch schlecht sind. Er unterscheidet vier verschiedene Typen und stellt sie in seinem Buch ausführlich vor:

1. den "Haben-um-zu-sein"-Typus
2. den "Haben-um-zu-haben"-Typus
3. den "Sein-um-zu-haben"-Typus
4. den "Sein-um-zu-sein"-Typus

Anhand dieser Typologie erklärt er, warum wir wann bestimmte Ziele verfolgen und wie groß die Chance ist, dass wir dann glücklich sein werden, wenn wir sie erreicht haben. Die Frage, ob wir zu viel haben könnten, wird nicht zuletzt anhand eines augenzwinkernden Beispiels dargestellt: Ein wütender kleiner Junge will unbedingt ein Mountainbike haben. "Aber du hast doch schon ein Fahrrad", insistiert die Mutter, auch wenn es nur das langweilige Rad ist, mit dem ihr Sohn zur Schule fährt. Erst als der Filius ins Feld führt, dass seine Mutter auch nicht nur ein paar Schuhe hat und "Du hast 1000!" brüllt, gibt sie nach.

Jens Förster gilt als einer der renommiertesten deutschen Sozialpsychologen. Ab 2008 war er Professor für Psychologie an der Universität Amserdamm und zugleich Direktor des Kurt-Lewin-Instituts für Psaychologie. Seit 2014 lehrt er an der Ruhr-Universität Bochum.

Jens Förster, Was das Haben mit dem Sein macht - die neue Psychologie von Konsum und Verzicht, Pattlach-Verlag 2015, gebunden mit Schutzumschlag, 336 Seiten, 19,99 Euro.

Bewusstsein im Job: Impulskarten für einen erfüllten Arbeitstag

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Es soll ja Menschen geben, die sich spätestens am Dienstag schon darauf freuen, dass am Freitag endlich die Arbeitswoche endet. Wenn Sie eine gewisse Tendenz zu solchen Gefühlen bereits in sich spüren, sollten sie gegensteuern, sonst fahren Sie im Job mit angezogener Handbremse.
Geeignete Literatur, wie etwa das Buch "MINDFUCK im Job" von Petra Bock, kann helfen. Geistige Kost aber gibt es auch in nicht gebundener Form. Eine schöne Idee sind die "40 Impulskarten für einen erfüllten Arbeitstag" unter der Überschrift "Bewusstsein braucht Raum im Beruf".

Die 40 Karten liegen in einer A 6 großen, blauen Schachtel. Darin befindet sich auch ein kleines Begleitbuch - mit einem kurzen Einführungstext und viel Raum für Ihre persönlichen Einträge, über die Erfahrungen, die Sie mit den Karten machen, die Erkenntnisse, die sie gewinnen.

Es wird empfohlen, auf den Überraschungseffekt zu setzen, also die Karten nicht alle schon vorher zu lesen. Für einen kleinen Vorgeschmack sehe ich mir mal drei davon an:

1. Die Empfehlung geht dahin, einen Kollegen um Unterstützung zu bitten bei einer schwierigen Aufgabe. Das kann Mut kosten, kann man doch nie wissen, ob der Kollege erfreut oder genervt reagieren wird. Seine Reaktion jedoch, so die Karte, sollte in jedem Fall respektiert werden. 
2. Drei Minuten Auszeit für tiefe Atmung? Man sollte sie sich gönnen. Die Atmung sollte dabei ständig tiefer, Gedanken sollten zu Ende gedacht werden, um Raum für Stille zu schaffen. Was aber man tun kann, wenn ein ganzes Gedankenfeuerwerk explodiert, erklärt die Karte nicht so recht. Der Rat: "Denke jeden Gedanken zu Ende."
3. Wünsche dürfen in Erfüllung gehen. Daher: Schreibe einen Wunsch auf, der dir am Herzen liegt. Wer kann ihn dir erfüllen? Hier sollte man sich vorher bewusst machen, was die Erfüllung für einen selbst bedeuten könnte und wie die Kollegen davon profitieren.

Wenn du an die Karten zurückdenkst, wie hat sich dein Leben verändert? Das fragt Autorin Katrin Linzbach in der Rückschau. Zumindest hat man, wurden alle Karten bearbeitet und alle Einträge gemacht, ein eigenes, kleines Buch geschrieben. Und das ist doch schon mal was.

Katrin Linzbach, Bewusstsein braucht Raum im Beruf - 40 Impulskarten für einen erfüllten Arbeitsalltag, Verlag Knaur Balance 2015, Kartenset mit Begleitbuch, 16,99 Euro.

Wenn der Kopf plötzlich ganz leer ist ...

Auch Bücher, die schon etwas länger im Handel sind, können aktuell und packend sein. Lange Buchtitel scheinen an Beliebtheit zuzunehmen. Das Buch von Yolande Duran-Serrano und Laurence Vidal reiht sich da ein: „Die Frau, die an einem ganz normalen Sommertag plötzlich keine Gedanken mehr im Kopf hatte“. Diese Frau ist eine der Autorinnen: Yolande. Sie machte die Erfahrung einer Erleuchtung, die seitdem nicht mehr weichen will. In Gesprächen und Begegnungen mit Laurence, Journalistin, Schriftstellerin und seit 2008 ihre Schülerin, teilt sie ihre Erfahrungen. 

Interessant ist, dass Yolande Duran-Serrano sich eigentlich nie für Spiritualität interessiert hatte, als es sie sozusagen erwischte. Noch nie hatte sie beispielsweise meditiert. Es traf sie völlig unvorbereitet an einem Sommertag. Das Buch packt, aber es verunsichert auch. Sollte die Person, die wir zu sein glauben, nur eine Illusion sein? 

„Madame, Sie sind in der puren Realität“ lautet die Überschrift zum dritten Kapitel mit dem Untertitel „Ins Grenzenlose“. Den zitierten Satz äußerte ein Psychiater, den Duran-Serrano aufgesucht hatten, weil ihre Angehörigen sich um sie sorgten. Sie hatte ihren Sohn verloren und noch fast ein Jahr nach seinem Tod konnte man keine Reaktion bei ihr erkennen. Stand sie unter Schock? Der Psychiater, der nach einiger Bedenkzeit befand, nichts für sie tun zu können, bewertete es so: „Sie haben psychologische Zustände völlig hinter sich gelassen.“

Obwohl sie irgendwie nicht mehr von dieser Welt zu sein scheint, schreibt sie erstaunlich locker und selbstbewusst. Teilweise werden Dialoge zwischen ihr und Vidal direkt abgedruckt. Es fällt nicht immer leicht, ihnen zu folgen, da die Antworten oft wenig konkret wirken. Eine Antwort zur Frage nach dem „Klecks Bewusstsein, der ich bin“ soll als Beispiel dienen: „Es ist diese Sekunde, dieser Moment, der dich all das sehen lässt, was du nicht bist, und damit alles, was du bist, das Ganze Ich-bin, alles. Einfach weil das Erscheinen des Seins im Nichtsein, in deiner Nicht-Existenz, über dich kommt. Es ist einfach, tut mir leid.“

Yolande Duran-Serrano, Laurence Vidal, Die Frau, die an einem ganz normalen Sommertag plötzlich keine Gedanken mehr im Kopf hatte - Erfahrung einer Erleuchtung, Verlag Knaur Menssana 2010, Softcover, 189 Seien, 14,99 Euro.