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Heutzutage gibt es so allerhand, was es früher nicht gab. Einiges davon hat den Zusatz: to go. Coffee to go ist die wohl bekannteste Wortneuschöpfung. Daher passt der Titel "Philosophie to go" gut zum Zeitgeist. Aber irgendwie seltsam klingt das schon. Passt das zusammen - Philosophie und ein solcher Anglizismus? Hat Philosophie nicht viel eher damit zu tun, in aller Nachdenklichkeit zur Ruhe zu kommen? Geschmacksache. Der Untertitel "Große Gedanken für kleine Pausen" hingegen scheint mir gut zu passen. Beides zusammen ergibt das Buch von Albert Kitzler, das im Pattloch-Verlag erschienen ist.
Das weiß-blau-gebundene Werk erlaubt Lesern und Leserinnen Auszeiten mit Seneca, Buddha, Konfuzius, die den Geist erfrischen sollen. Das können sie im Sitzen, im Liegen und natürlich auch im Gehen tun. Früher waren Wandelhallen auch dazu da, den eigenen Gedanken schreitend besser folgen zu können. Die wenigsten Seiten des 288 Seiten starken Buches sind voll bedruckt. So gibt es viele Lesehäppchen antiker Weisheiten zu Themen wie
- Gelassenheit
- Selbstgenügsamkeit
- Besitz
- Natur
- Mitgefühl und Menschlichkeit
Nie lebt reich, wer in Furcht zittert und jammervoll selbst bedürftig sich währet. (Boethius, Ende des 5. Jh. n. Chr.). Die Deutung: Selbstgenügsamkeit baut Ängste ab und "die geistige Armut, die darin besteht, dass wir Äußerlichkeiten nacheifern und dadurch die in uns liegenden Werte und Reichtümer vernachlässigen oder gänzlich übersehen".
Und noch ein Appetithäppchen, dessen Deutung im Buch nachzulesen ist:
Wer nicht frohlockt, nicht mürrisch wird,
ob Glück, ob Unglück ihn befällt,
in allem frei von Leidenschaft,
der heißt, o Freund, ein Geistesheld.
(Bhagavadgita)
Ein Geistesheld zu sein, mit anderen Worten ein Erleuchteter oder Weiser, das kann, ob to go oder nicht, das Leben eigentlich nur leichter machen.
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