Das Vorrecht von Autoren und Autorinnen ist es, nach interessanten Fakten suchen und sie in ihren Büchern verwenden zu können. Wenn ihnen diese Fakten aber für eine mitreißende Geschichte nicht genügen, ergänzen sie ihr Wissen nach Lust und Laune.
Das hat auch Sandra Salm im Text für das Bilderbuch "Wie Rebekka beinahe Weihnachten verschlief" getan. Darin lässt sie Maria, die künftige Mutter Gottes, mit ihrer kleinen Schwester Rebekka im gemeinsamen Elternhaus zusammen in einer Kammer schlafen. Dort erlebt die sechsjährige Rebekka mit, wie der Engel Maria erscheint und ihr sagt, dass sie ein Kind haben wird. Als Josef und Maria zur Volkszählung nach Bethlehem aufbrechen, bleibt das kleine Mädchen schlaflos zurück. Am nächsten Morgen aber setzt sie ihren Hund Strubbel auf die Fährte der beiden und läuft dem Hund hinterher.
Die Geschichte geht aus, wie man sie kennt. Im Stall wird das Jesuskind geboren. Aber da ist auch wieder der fiktive Strubbel, der Rebekka aufweckt, damit sie das Baby betrachten kann. Und als Rebekka es sieht, überkommt sie wieder dieses "himmlische Leuchten" ganz tief in sich, dasselbe wunderschöne Gefühl, das sie hatte, als Maria der Engel erschien.
Es gibt noch mehr schöne Ideen: Da ist der Ochse, der das Neugeborene mit seinem Atem wärmt. Und es kommen nicht nur die Hirten, sondern auch noch der Bauer, dem der Stall gehört, dessen Frau und Kinder und sogar die Oma. Ganz wie es der Lebenswelt der kleinen Leser und Zuhörer entspricht.
Das Bilderbuch ist für Kinder ab drei Jahren geeignet. Elli Bruder hat es stimmungsvoll illustriert.
Sandra Salm, Elli Bruder, wie Rebekka beinahe Weihnachten verschlief, Patmos Verlag 2015, 24 Seiten, 12,99 Euro.
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