Ich liebe schöne Postkarten. Als Kind mochte ich sie, wenn sie wizige Motive hatten. Die total verknatuschte Oma in Bayern zum Beispiel. Und ich mochte die Ansichtskarten mit dem integrierten Leporello, der lauter weitere Ansichten eröffnete, wenn man ihn erst einmal frei ließ. Heute mag ich sinnige Karten, solche, über deren Aussagen ich länger nachdenken kann. Und da kam mir diese Karten-Sammlung von Knaur Balance gerade recht. Die Farbe des Einbands ist eher aggressiv - schreiend orange. Was auf dem Cover steht, beruhigt: "slowtime!" - Mach mal langsam. Postkarten zur Entschleunigung. Und diese Karten sind weitgehend witzig oder nachdenklich machend oder beides.
In der Sammlung - insgesamt gibt es 20 überraschenden Postkarten für die kleine Pause - werden Sie winzige Gutscheine entdecken, zum Beispiel dazu, gemeinsam mit einem Straßensänger ein Lied zu singen. Sie finden Karten, mit nur eine Zeile bedruckt, wie: Achtsam. Fertig. slow. Es gibt das "slowrakel" - einen Würfel, den man ausschneiden und zusammenfalten muss. Der sagt dann schon, was in stressigen Situationen zu tun ist. Auch wenn "fette Pommes zu essen" oder "nach Hause gehen, ins Bett legen und mindestens 10 Stunden schlafen" vielleicht nicht gerade für jeden etwas ist.
Ausgedacht hat sich die Karten Johannes Lauterbach. Er war mehr als 20 Jahre Radiomoderator beim SFB und
rbb. Als Entspannungs- und Stimmcoach bietet er heute Seminare für
Gruppen an.
slowtime! Mach mal langsam. Postkarten zur Entschleunigung. Verlag Knaur Balance 2016. 10 Euro
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