Wie üblich im Verlag Wagenbach, ist das Büchlein dekorativ in rotes Leinen gebunden Der Inhalt hat es in sich. "Die Pantherin" von Stefano Benni spielt in einer düsteren Halbwelt, in der geheimnisumwitterten "Akademie der drei Prinzen". Eine besondere Geschichte - nicht nur für Liebhaber des Billardspiels. Skurrile Gestalten bilden ihr Personal, wie Tamarindo, der nur verliert, wenn er zu lange hinter der "grünen Tür" geblieben ist, oder der Mann, den sie die Mumie nennen und dessen Gesicht gelb ist wie eine verschrumpelte Zitrone.
Um Billardkönnerschaft geht es nachts, in der Männerwelt, in der die Geschichte spielt. Nur die wahren Spieler sind wichtig. Man schenkt einander nichts, aber irgendetwas, das spürt der junge Ich-Erzähler, fehlt. Dann taucht die geschmeidige Frau ganz in schwarz und mit dunkler Sonnenbrille auf: die Pantherin. Und der Erzähler weiß, was gefehlt hat in diesem Spiel: eine Königin. Sie tritt gegen alle Spieler an und besiegt sie wortlos. Bis Jones, der Engländer, auftaucht. Die Pantherin nimmt die Brille ab, reicht Jones die Hand. Blicke treffen einander. Dann beginnt das Spiel.
Bennis Schreibstil ist berückend: "Ich sah, wie sie sich langsam, ruhig und mörderisch um den Billardtisch bewegte. Wie sie Stöße und Winkel wählte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, ihr weicher Mund halbhoffen, als singe sie innerlich in absoluter Konzentration."
Eine zweite Geschichte ergänzt den schmalen Band: Aixi. Das ist der Name eines kleinen Mädchens, das mit seinem Papa fischen geht und mit eigenen Händen acht Kilo Eisenzahn aus dem Wasser zieht und nachts davon träumt, Schwertfische zu fangen, mit blutenden Händen. Und davon, dass ihr Papa wieder gesund wird.
Der Autor: Stefano Benni, Jahrgang 1947, kam in Bologna zur Welt. Er gehört zu den bekanntesten Schriftstellern Italiens. Seine Bücher erreichen Millionenauflagen.
Stefano Benni, Die Pantherin, rotes Leinen fadengeheftet, 96 Seiten, 15 Euro.
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