Es seien die Stiefmütter, schreibt Tóth, die diese Familien zusammenhalten, ohne dafür die Anerkennung zu bekommen, die sie verdient hätten. Noch immer hat die Stiefmutter oft genug ein schlechtes Image, nicht nur im Märchen. Auch wenn es Ausnahmen gibt, wie den Stiefmuttertag, der seit den Nullerjahren in den USA gefeiert wird. Die neunjährige Lizzie Capuzzi soll auf die Idee gekommen sein, ihrer heißgeliebten Stiefmutter Joyce diesen Ehrentag zu schenken, weil sie den eigentlichen Muttertag eine Woche früher bei ihrer leiblichen Mutter nebst Stiefpapa verbrachte.
Da Literatur, die die Stiefmütter selbst und deren Wohlbefinden im Blick hat, noch mehr als rar gesäht ist, kam die Autorin auf die Idee, ein Buch für die zu schreiben, die mit selbstironischen Sprüchen wie "not by blood but by choice" punkten könnten. Im vorliegenden Buch beschreibt sie
- typische Stiefmütterrollen
- die deutsche Mutter und die deutsche Stiefmutteer
- den Tatbestand, dass Blut dicker als Wasser und die Konkurrenz zu leiblichen Kindern groß ist
- wie das deutsche und das österreichische Recht ins Leben von Patchworkfamilien eingreift
- Stiefmutterschaft im Alltag - mit Tipps und wichtigen Schlagwörtern (von A wie Antworten "Du hast kein Recht mir das zu sagen, du bist nicht meine richtige Mutter!" bis Z wie Zeit, verbunden mit der Erkenntnis, dass es vier bis fünf Jahre dauern kann, bis sich Routine und Zufriedenheit im Zusammenleben einstellen
Die Autorin: Barbara Tóth, Jahrgang 1974, ist Historikerin, Buchautorin und Journalistin. Sie wurde mehrfach für ihre Arbeiten ausgezeichnet, ist Mutter zweier Söhne und selbst Wochenend-Stiefmutter.
Barbara Tóth, Stiefmütter -Leben mit Bonuskindern, Residenz-Verlag 2018, gebunden mit Schutzumschlag, 125 Seiten.
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