Dienstag, 16. Februar 2016

Altern, ars moriendi, Lebensfreude - Verena Kast verspricht Überraschungen



Alle Menschen altern. Das macht zwar selten vorrangig Spaß, aber umgehen lässt es sich nun einmal nicht. Es ist eine der unverrückbaren Verlässlichkeiten im Leben. Das aber bedeutet nicht, dass das Älterwerden irgendwie langweilig sein muss. Dass es immer noch für so manche Überraschung gut ist, beschreibt Verena Kast, Professorin für Psychologie und Psychotherapeutin in eigener Praxis, in ihrem Buch "Altern - immer für eine Überraschung gut".

Darin geht es um so interessante Themen wie
  • das Wohlbefindensparadox
  • das Bedürfnis nach Kontrolle
  • Emotionen und Gefühle als Möglichkeit der Orientierung
  • den Umgang mit großen Sorgen
  • das, was im Alter durchaus besser werden kann und
  • die Entscheidung, bewusst "abschiedlich" zu leben
Dass der Tod zum Leben gehört, ist keine neue Erkenntnis. Auch dass wir von Geburt an irgendwie jeden Tag ein kleines bisschen sterben, lässt sich nicht ganz wegdiskutieren. Umso wichtiger ist es, sich in der Kunst des Sterbens zu üben. Ars moriendi als Basis der Lebensfreude? Das geht.

Das Altern, das wird deutlich, ist eine Entwicklungsaufgabe. Das Buch ist voller Einsichten und kleiner Geschichten dazu. Dass auch Humor zum Altern gehört, zeigt sich etwa an der Geschichte des sehr betagten Jubilars, der den Festtagsschmaus ein wenig eilig zuspricht, den Mund sehr voll nimmt, niesen muss und ... Igitt! Aber der alte Herr rettet die Situation durch diesen Ausspruch: "Ich bin halt schon immer ein Saubübli gewesen!" Dann lacht er aus vollem Hals. Und bleibt damit nicht allein.

Die Autorin: Verena Kast ist Dozentin und Lehranalytikerin am C. G. Jung-Institut Zürich Sie hat zahlreiche, viel beachtete Werke zur Psychologie der Emotionen, zu Grundlagen der Psychotherapie und der Interpretation von Märchen und Träumen verfasst.

Verena Kast, Altern - immer für eine Überraschung gut, Patmos-Verlag 2016, Hardcover, 160 Seiten, 16,99 Euro.

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