Dienstag, 27. Februar 2018

Dr. Gundry warnt vor bösem Gemüse und Lektinen als versteckter Gefahr im Essen

Meine Güte! Wie ist es doch schwierig zu ermessen, welche Ernährung denn nun wirklich die richtige, die beste ist! Oder sollte ich lieber fragen: Welche Ernährung ist für mich persönlich die beste? Muss ich es wirklich selbst herausfinden, um mich im Dschungel unterschiedlicher Ansätze zurechtzufinden, um am eigenen Körper  zu erfahren, was mir gut tut, was mir bekommt und was nicht? Ich war ungefähr 30 Jahre alt, als ich mich mit Dr. Bruker beschäftigte und voller Begeisterung in die Vollwerternährung einstieg. Auch mein Mann und meine Kinder bekamen die Folgen der Ernährungsumstellung zu spüren - nicht immer zu ihrer Freude. Vollkornnudeln? Igitt! Ich selbst blieb meiner Einstellung über Jahrzehnte treu. Allerdings machte mein Bauch mir immer wieder Probleme. Was machte ich denn nur falsch? Wieso streikte mein Darm?

Nun fiel mir ein Buch mit provokantem Titel in die Hände: "Böses Gemüse - Wie gesunde Nahrungsmittel uns krank  machen". Das Böse im Gemüse, aber auch im Obst, im Vollkorn und so weiter, seien die Lektine, lässt Autor Dr. med. Steven R. Gundry wissen. Gundry, gefragter Kardiologe in den USA, ist der erste Mediziner, der lektinfreie Ernährung in den Mittelpunkt ärztlicher Behandlung stellt. Lektine? Von denen hatte ich ja noch nie gehört. Mein Interesse war erwacht.

"Die Wirkung von Pflanzen ist paradox", las ich im Klappentext. "Einerseits bieten sie wichtige Nährstoffe für unsere Gesundheit, andererseits machen zahlreiche Gemüse-, Obst- und Getreidesorten krank und dick." Na, Mahlzeit! Die Giftstoffe, mit denen die Pflanzen ausgestattet sind, um Fraßfeinde abzuwehren, sollen schuld sein.

Im Buch finden sich
  • eine Positiv-Liste erwünschter Nahrungsmittel
  • eine Negativ-List lektinhaltiger Nahrungsmittel
  • ein Programm zur lektinfreien Ernährung samt Rezepten - für zwei Phasen - und Ernährungsplänen
Wenn Sie das Programm ausprobieren wollen, essen Sie demnächst vielleicht
  • gedünsteten Grünkohl mit Lachs und Avocado (von Avocados hält Gundry sehr viel)
  • Rosenkohl mit Zitronenzesten, Grünkohl, Zwiebeln und Weißkohlsteak
  • dampfgegarte Limabohnen, Grünkohl und Truthahn (schon wieder Grünkohl?!)
  • Maniokmehl-Waffeln
  • Rohkost-Pilzsuppe
  • Minze-Schokoladenchip und Avocado-"Eiscreme"
Zu Beginn der Lektüre dachte ich: So ein Blödsinn! Doch je mehr ich las, desto überzeugender klang das, was ich las. Andererseits erscheint mir diese Art der Ernährung doch recht einseitig. Wenn ich bloß die gewohnte Vollwerternährung besser vertragen würde ... Hm, ich lese "Böses Gemüse" einfach noch mal. Dann kann ich immer noch entscheiden ...!

Dr. med. Steven R. Gundry, Böses Gemüse - Wie gesunde Nahrungsmittel uns krank machen, Beltz-Verlag 2018, Paperback, 384 Seiten, 19,95 Euro.

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