Überwältigenden Schmerz - ich habe ihn mehr als einmal erlebt in meinem Leben. Man meint, die Welt müsse stillstehen. Man glaubt, es nicht ertragen können. Und dann geht es irgendwie doch. Rückwirkend hätte ich mir zuweilen mehr Trost gewünscht, als ich tatsächlich empfangen habe. Manchmal finden die Menschen einfach nicht die richtigen Worte, sind schlichtweg überfordert oder nicht dann zur Stelle, wenn sie gebraucht werden - ohne das böse meinen zu müssen. Dann ist es schön, wenn ein Buch Seelentröster sein kann. Man braucht nur danach zu greifen und es ist da.
Ein solches Buch ist "Der Seele Trost - Mein Trauer-Tagebuch". Darin können wir aufschreiben, was uns bewegt. Das könne Träume sein und Befindlichkeiten, Wünsche oder Gedanken der Dankbarkeit. Sie können in einem Tortendiagramm einzeichnen, wie viel Raum der Verstorbene (oder der Mensch, den Sie auf andere Weise verloren haben) bislang in Ihrem Leben hatte. In einem zweiten Diagramm zeichnen Sie ein, wie Sie nun Ihre Zeit aufteilen möchten, welche neuen Aktivitäten Sie vielleicht in Ihr Leben holen wollen. Und manches mehr ...
Wer schreibt, bleibt, heißt es. Man kann aber auch sagen: Wer schreibt, kann (irgendwann) besser loslassen. Man tritt in ein Zwiegespräch mit sich selbst. Gefühle können besser zugeordnet, Gedanken klarer gefasst werden. Durch die konkreten Schreibanleitungen der Autorin Beatrix Schulte und die liebevolle Gestaltung des Tagebuchs fällt es vergleichsweise leicht, die Worte so aufs Papier zu bringen, dass sie befreiend wirken.
Die Autorin: Beatrix Schulte, Jahrgang 1970, hat Philosophie, Romanistik und Pädagogig studiert, bevor sie als Lektorin an einen Verlag ging. Danach machte sie sich als NLP-Trainerin, Mediatorin und Heilpraktikerin für Psychotherapie selbstständig. Unter anderem lädt sie ein zum Schreiben und Wandern in ihrer Heimat, dem Sauerland.
Beatrix Schulte, Der Seele Trost, Mein Trauer-Tagebuch, Lingen-Verlag, 112 Seiten, Flexobroschur, 6,95 Euro.
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