"Oder man zieht aufs Land", so heißt der kleine Band, der Gabriele Hefeles Erzählungen vom Landleben in sich vereinigt. Vierzehn Umzüge hat die Journalistin hinter sich gebracht, in Großstädte, Dörfer, Mittelzentren und auch dorthin, wo sich Fuchs und Hase "Gute Nacht!" sagen. Aktuell lebt sie mit Mann und Maus auf einer Finca in Andalusien. Nun ja, einige Pferde und anderes Viehzeug gehören auch noch dazu. Auf so einer kleinen Ranch zu leben, das klingt romantisch, doch das Landleben hat nicht nur Vorzüge. Das führt dazu, dass im vorliegenden Büchlein lustige, aber auch nachdenklichen Anekdoten zusammenfinden.
Ungewollten Witz bringt die Autorin selbst in ihre Texte, indem sie etwa beschreibt, wie sie im Rahmen der Nachbarschaftshilfe mit anpackte und half, eine Kuh aus dem Pool zu retten. Das klingt dann so: "... neulich tatkräftig mit anzogen, um eine planschende Milchkuh aus ihrem(!) Swimmingpool zu hieven". Sollte diese Milchkuh tatsächlich einen eigenen Pool besitzen? Auch den einen oder anderen Flüchtigkeitsfehler, wie Trennungsstriche am falschen Platz, verzeiht man gern, weil aus den Texten so viel Humor und Menschlichkeit strahlt. Und ein paar praktische Tipps, etwa zu guten Nachbarn im Gartenbeet, gibt es auch noch obenauf.
Besonders gefällt mir persönlich das durchaus kritische Kapitel vom Älterwerden in Würde, das mich glatt auf die Idee bringen könnte, auch im Süden noch älter zu werden. Oder vielleicht lieber doch nicht - bei Temperaturen bis zu 40 Grad, die Mensch und Tier dazu bringen, eine sehr ausgiebige Siesta zu machen und sich erst am Abend wieder ins Freie zu trauen.
Im Anhang geht es um die gesunde Lebensweise. Hier finden sich einige mediterrane Rezepte und kurze Hinweise zum Bauen mit Lehm sowie zur Begrünung von Dächern.
Gabriele Hefele, "Oder man zieht aufs Land", 100 Seiten, 7,50 Euro.
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