Montag, 25. März 2019

Heilpflanzen und Wildpflanzen richtig sammeln und anwenden

Mit heilsamen Wildpflanzen sein Leben zu leben, Monat für Monat durchs ganze Jahr, das könnte künftig ganz leicht werden. Wichtig ist es ohnehin, denn, wie sagt schon Hippokrates: "Die Natur selbst ist der beste Arzt." Das wunderbar gemachte Buch "Heilsame Pflanzen" von Katrin und Frank Hecker, das von den ältesten überlieferten Arzneien der Menschheit erzählen, führt im Rhythmus von 10 Jahreszeiten durchs Jahr und zeigt, wie  man die gesunden Pflanzen richtig sammeln und anwenden kann. Pflanzen, die schon ganz, ganz lange genutzt werden, fand man doch sogar an den Zähnen von Neandertalern Spuren von Heilkräutern, wie Schafgarbe und Kamille, die aufgrund ihres geringen Nährwertes und des bitteren Geschmacks als Nahrungsmittel eher nicht taugten. Andererseits sind gerade Bitterstoffe, wie man heute weiß, besonders wertvoll.

10 Jahreszeiten also ...? Merkwürdig, bisher dachte ich immer, es gebe nur vier, Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Nun lerne ich, dass es, gemäß dem phänologischen Kalender, all diese hier gibt:
  • Vorfrühling
  • Erstfrühling
  • Vollfrühling
  • Frühsommer
  • Hochsommer
  • Spätsommer - Stimmt, von dem hab' ich schon mal gehört ...!
  • Frühherbst
  • Vollherbst
  • Spätherbst
  • Winter - und den gibt es offensichtlich nur einmal  ...
Die Autoren laden dazu ein, sich erst einmal am eigenen Wohnort umzusehen, um herauszufinden, was dort an Heilsamem wächst, um "heilende Landschaften" zu entdecken. Und gleich danach, beginnend mit dem Vorfrühling, geht es auch schon los mit den ersten Pflanzenporträts. Die Kornelkirsche, der "Heilbaum der Klostergärten", der zu Beginn des Vorfrühlings, goldgelbe Blütenkugeln zeigt, macht den Anfang. Mit der Mistel als "mystische Arzneipflanze der Druiden" schließt der Reigen.

Von jeder Pflanze erfahren Sie neben botanisch Wissenswertem, wie Familie, Merkmale, verwandte Arten und Doppelgänger, mehr zu/m
  • Wissen unserer Vorfahren
  • achtsamen Sammeln 
  • Rezepten und Anwendung
Nach der Lektüre können Sie beispielsweise Hagebuttenmus fürs Frühstücksbrötchen zubereiten. Oder sie kochen Judasohrtee mit dem Heilpilz, der am Holunder zu finden ist. Oder Sie bereiten Wacholdertinktur zu und nutzen es gegen Husten oder als wassertreibendes Hausmittel, natürlich ohne die Heilpflanze mit dem sehr ähnlichen, aber hochgiftigen Sadebaum zu verwechseln, der bei uns häufig in Garten und Parks gepflanzt wird.

Kurzum - ein mir gründlich recherchiert erscheinendes Nachschlagewerk, das Lust macht auf  mehr Naturwissen und Ihnen helfen könnte, (noch) mehr Eigenengagement zu zeigen für Ihr gesundheitliches Wohlbefinden.

Katrin und Frank Hecker, Heilsame Wildpflanzen  im Rhythmus der 10 Jahreszeiten sammeln und anwenden, Haupt-Verlag 2019, 344 Seiten, 29,90 Euro.


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