Jogginghosen, Shirts, Kleider, Schlafmasken aus Jersey selber nähen

Jersey ist ein tolles Material. Es wirkt leger, es ist bequem und leicht, es fällt im schönsten Sinne gefällig. Was läge da also näher, als sich als kreative Näherin einen großen Vorrat von Jerseyklamotten zuzulegen. Leider aber geht die Mär um, dass das Nähen von dehnbaren Stoffen verflixt schwierig sei. Stimmt! Ich erinnere mich mit Grausen an Jerseynähversuche in jungen Jahren. Viel zu viele Stiche für zu wenig Stoff. Das zog und krumpelte - gar nicht schön! Aber wie so oft im Leben geht es um das Gewusst-wie und darum, sich einfach dranzugeben, am besten ausgestattet mit reichlich Knowhow. Das bekommen Sie zum Beispiel mit dem neuen Nähratgeber "Alles Jersey". Er enthält vier Schnittmusterbogen und zeigt "soft und easy", wie die Sache anzugehen ist.

Sie erfahren,

• wie Sie Jersey mit der Haushaltsnähmaschine nähen und wie Sie es mit der Overlockmaschine tun
• was Sie mit verschiedenen Stichen anfangen, wie dem dreifachen Gradstich, dem dreigeteilten Zickzackstich oder der Doppelnaht mit der der Zwillingsnadel
• wie Sie Maß nehmen und die passende Größe auswählen
• wie die feine, aber kleine Grundausstattung aussehen sollte, die Sie neben der Nähmaschine benötigen
• welche Nähtechniken hilfreich sind

Und nachdem das alles geklärt ist, brauchen Sie nur noch eines der vorgestellten Modelle auszusuchen und loslegen. Möchten Sie mit einem Oversize-Shirt beginnen oder mit einem Sweat-Rock, mit einem Trägertopp mit Raffung oder einem kurzen Jumpsuit, mit einer Kuschelweste oder mit einem Wasserfall-Loop. Und dann nähen Sie sich am besten gleich noch eine Schlafmaske, damit Sie auch in Vollmondnächten erholsam schlafen können. Und zum Zudecken eine Decke mit Briefecke aus Stepp-Jersey. Was eine Briefecke ist? Ein besonderes Detail beim Einfassen von Stoffen. Dekorativ und viel einfacher zu realisieren, als Sie vielleicht denken.

Die Autorin: Claudia Holtgrefe alias Frau Liebstes alias Ki-ba-doo wurde 1975 in Bünde in eine Textiler-Familie hineingeboren. Schon als Kind arbeitete sie mit Stoffen, entschied sich dann aber beruflich anders. Mit der Geburt ihres zweiten Kindes entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Nähen wieder.

Claudia Holtgrefe, Alles Jersey, Edition Michael Fischer 2017, Hardcover, 144 Seiten, 4 Schnittmusterbogen, 18,99 Euro.

Ratgeber: konstruktiver Umgang mit Narzissten

Narzisstische Menschen begegnen uns an allen Ecken und Enden. Wir finden sie und ihr oft unangenehm übersteigertes Ego

• in der eigenen Familie
• im Freundeskreis
• in der Politik
• als Chef oder Chefin
• als Partner oder Partnerin

Nicht immer ist es leicht, Menschen wie sie auf den ersten Blick als Narzissten zu erkennen. Hier und da ist bereits von einer "narzisstischen Gesellschaft" die Rede. Eine Zeiterscheinung?

So können Narzissten sein:

• sehr charmant
• interessant
• kalt
• egozentrisch
• aggressiv
• kaum empathisch  
• verführerisch und die Gefühle von Liebespartnern rücksichtslos ausnutzend
• echte Nähe ablehnend
• mitunter sehr empfindlich und/oder in dem Gefühl gefangen, ein Nichts zu sein
• häufig aber gierend nach Aufmerksamkeit und Bewunderung, ausgestattet mit einem grandiosen Gefühl  der eigenen Wichtigkeit und Einzigartikeit
• als Narzisst (nach Millon) einer dieser Typen angehörend: normal, charakterlos, amourös, kompensatorisch, elitär oder fanatisch

Das Schwierige, für alle, die diese Menschen lieben: Beziehungen sind für Narzissten oft nur Mittel zum Zweck. Und: Narzissten können in einer langjährigen Partnerschaft echt anstrengend sein ...!

In seinem Buch "Narzissten sind auch nur Menschen" - ausgestattet mit Fallbeispielen und vielen Tipps - klärt der Psychoanalytiker und Psychotherapeut Udo Rauchfleisch über das Phänomenn Narzissmus auf. Wer lesen lernt, die Hintergründe zu verstehen, wird mehr Verständnis haben für narzisstische Menschen in der eigenen Umgebung. So kann man fortan konstruktiv mit ihnen umgehen, ohne selbst verletzt zu werden, was wichtig ist. Lösungen zu finden, das erscheint nicht leicht. Wie etwa, so ein Fallbeispiel, geht man mit einer heute absolut schamlos auftretenden Frau um, die sich aufdonnert und ordinäre Reden führt und mit Vorliebe andere beschämt, weil sie als Kind selbst zutiefst beschämt wurde und das nie wieder erleben wollte?

Wer wenig Zeit hat, liest die Zusammenfassung der einzelnen Kapitel:

• Auf den Punkt gebracht
• Was sie tun können

Der Autor: Udo Rauchfleisch, Professor für Klinische Psychologie, Psychoanalytiker und Psychotherapeut in eigener Praxis in Basel. Arbeitsschwerpunkte: sexuelle Identität, sexuelle Orientierung, Persönlichkeitsstörungen, psychosoziale Arbeit in Beratung, Therapie und Seelsorge.

Udo Rauchfleisch, Narzissten sind auch nur Menschen - Wie wir mit ihnen klarkommen - ein Ratgeber, Patmos-Verlag 2017, 184 Seiten, 18 Euro.

Norddeutsche Kriminalgeschichten - Delikate Delikte aus Schleswig-Holstein von Magda Sorour

Ach ja, Gesetz und Moral - was wären wir ohne sie. Aber nicht immer gelingt es, sich daran zu halten. Man kann nicht, man will nicht. Rache, Eifersucht, Neid, enttäuschte Liebe, Spielschulden, all das kann Menschen zu wahren Ungeheuerlichkeiten treiben. Dass das schon immer so war, zeigt Magda Sorour in ihrem Buch "Delikate Delikte - geschehen in Norddeutschland". Sie hat in der Vergangenheit Schleswig-Holsteins recherchiert und fantasievoll Kriminalfälle zu Geschichten gemacht. Heraus kam eine vielfältige, unterhaltsame Lektüre, ergänzt um eigene Fotos und zwei Aufnahmen von Angelika Neiss.

Das Buch hat die Autorin aufgeteilt in drei Sequenzen:

• Es gruselt im Landkreis
• Der ganz alltägliche Wahnsinn
• Historische Relikte aus der Region - neu aufgerollt

Da ist die Rede von

• einer alten Truhe
• der Toten am Bahnhof
• Harfentönen
• blutigem Tau
• dem Baumhaus
• Teezeremonien
• Kochkunst
• Gartenträumen
• schwedischen Pressionen
• Till Eulenspiegel in Reinfeld
• ...

Ungewöhnlich geschriebene, mit historischen Daten gespickte Geschichten, die teilweise mit einer leicht überzeichneten altmodischen Sprache daher kommen. So wirken einige Kurzkrimis wie aus der Zeit gefallen, was wiederum seinen Reiz hat. Ein Beispiel aus der Geschichte "Aus der Lombardei", die von Benedikt von Ahlefeldt erzählt, der durch die Heirat der jungen Witwe Anna Margaretha Rantzow von 1704 bis 1754 Gutsherr auf Gut Jersbek in Holstein wurde. Dass Anna offensichtlich gar nicht so böse war, dass Benedikt zuvor ihren Gatten ins Jenseits befördern ließ, spricht für sich.

Hier ein Zitat: "Worte, Sätze, die schon so viele Jahre in ihr schlummerten, wollten nun endlich mitgeteilt werden: 'Mein lieber Gatte Benedikt, höre bitte, was mich seit vielen Jahren bedrückt: Ich habe es bisher vor dir und vor aller Welt verschwiegen, nur Gott ist mein Zeuge und ... Aber ich kann mit dieser Last nicht in den Tod gehen, ohne sie bei dir abzuladen. Damals, in Mantua ...' Doch es war zu spät. Ihre Stimme versagte, sie schloss für immer die Augen. Dennoch sollte Bendix den Sinn dieser letzten Worte seiner Gattin erfahren."Ob die Dame wirklich  noch so gedrechselt reden konnte kurz vor ihrem letzten Atemzug, sei dahingestellt. Aber was sie nun sagen wollte, das will man doch unbedingt wissen, oder ...?

Die Autorin: Magda Sorour aus Reinfeld, Rektorin im Ruhestand. Kindheit, Schule und Studium verbrachte sie in Flensburg, seit vielen Jahren lebt sie im Raum Reinfeld. Sie schreibt Kriminalgeschichten, teilweise mit historischem Hintergrund, Gedichte und Märchenhaftes. Zu „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgski schrieb sie einen verbindenden Text, um Kindern diese Musik zugänglich zu machen - Grundlage für Aufführungen an Lübecker und Reinfelder Schulen.

Magda Sorour, Delikate Delikte - geschehen in Norddeutschland, Books on Demand 2013.

 

 

Völkerverständigung - Bad Oldesloer Frauen mit Wurzeln aus aller Welt kochen und erzählen

Mit "Über den Tellerrand - Frauen aus aller Welt kochen und erzählen" ist Marion Gurlitt, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bad Oldesloe, als Herausgeberin ein tolles Buch gelungen. Geradezu bestechend wirken schon auf den ersten Blick die zahlreichen überaus gelungenen Fotos von Rahel Zander. Die dargestellten Frauen hat sie so sensibel fotografiert, dass man diese Frauen in die Arme schließen möchte - und die Fotografin gleich mit. Und die Food-Fotos, hm ...! Die machen Appetit aufs Ausprobieren und Nachkochen. Die sehr ansprechende Gestaltung des Buches - über die Fotos hinaus - ist Julia Steinbrecher zu verdanken.

Dreiundzwanzig Frauen aus fünfzehn Ländern haben Marion Gurlitt ihre Geschichte erzählt. Die älteste Interviewpartnerin war zur Zeit der Gespräche 2015/16 Anfang 80, die jüngste gerade einmal 18 Jahre alt. Alle erzählten offen und bereitwillig - von Glück und von Heimweh und von ihren ganz persönlichen Erfahrungen in einem fremden Land. Gurlitt wählte Frauen aus, die in Bad Oldesloe oder der näheren Umgebung leben und einen Migrationshintergrund haben. Sie wollte wissen,

• warum sie nach Deutschland und nach Bad Oldesloe kamen; aus Motiven der Arbeitssuche, des Studium, der Liebe oder Flucht?
• wie sie sich der deutschen Sprache und Kultur genähert haben
• ob sie sich hier wohl fühlen
• wo ihre Heimat ist

Die Frauen haben sich selbst geöffnet - und sie haben ihre Küchen geöffnet und ihre Lieblingsrezepte gekocht. Dabei durfte ihnen Rahel Zander mit der Kamera über die Schulter sehen.

Neugier und Offenheit für fremde Kulturen und Menschen seien der sicherste Weg für ein friedliches Miteinander, heißt es im Vorwort. "Es gibt keine Rangordnung der Kulturen, jede ist wichtig und eine Bereicherung." Wie wahr ...!

Über den Tellerrand - Frauen aus aller Welt kochen und erzählen, Herausgeberin: Marion Gurlitt, 110 Seiten, 10 Euro.

Lesbische Journalistin schreibt über den Verlust von Ehefrau, Baby und Zuhause

Es gibt Bücher, die informieren. Es gibt Bücher, die gut unterhalten. Und es gibt Bücher, die man so schnell nicht vergisst. Weil sie betroffen machen, mitleiden und mithoffen lassen. "Gegen alle Regeln - Eine Geschichte von Liebe und Verlust" ist so ein Buch. Ariel Levy hat es geschrieben. In ihrer sehr persönlichen Geschichte schreibt die Journalistin über den mehrfachen Verlust, den sie erlitten hat. Sie verlor

• ihr Zuhause
• ihre Ehepartnerin und
• ihr Baby

Verheiratet mit Lucy, der Liebe ihres Lebens, geschwängert mit Hilfe eines reichen Freundes, erfolgreich in ihrem Beruf - es schien so, dass Ariel Levy, 37 Jahre alt, hätte glücklich sein können. Im fünften Schwangerschaftsmonat reiste sie in die Mongolei, um für eine letzte große Reportage zu recherchieren. Kurz nach ihrer Ankunft verlor sie ihr Baby. Traumatisiert trat sie wenige Tage später die Rückreise an. Sie fühlte sich ihrer Identität beraubt, alles in ihr schrie nach ihrer Rolle als Mutter. Ihre Brüste produzierten Milch. Lucy hatte sich derweil in den Alkohol geflüchtet und aus der Beziehung zurückgezogen. Die Trauer, die Ariel empfand, war überwältigend. Was blieb, war die Liebe zum Schreiben. So schrieb sie die Geschichte ihres Lebens - eindringlich, ehrlich, kraftvoll und sensibel zugleich.

Sie erzählt von ihren Reisen und von ihren Eltern, von Marihuana, das sie ebenso selbstverständlich rauchte wie ihre Eltern, von ihrer Schwangerschaft zu einer Zeit, zu der keine ihre feministischen Freundinnen ein Kind hatte, von  der hübschen Babydecke, die sie im Rahmen eines Interviews kaufte, damit ihr Baby darauf würde liegen können, was ihr die Gelegenheit gab, sich als lesbische Frau als werdende Mutter zu outen ... Und sie Berichtet von ihrem Leben als Schriftstellerin, thematisiert " ... den Glauben, dass wir selbst entscheiden können, wie wir leben wollen ... Vielleicht sind Schriftsteller besonders empfänglich gegenüber dieser Vorstellung, weil wir an die Macht der Autorenschaft glauben. ... Das Leben fügte sich meiner Story."

Schreiben ist auch für mich manchmal fast lebensrettend gewesen. Schreiben heilt. Ich kann sehr gut verstehen, dass es auch Ariel Levy dabei geholfen hat, einfach nicht aufzugeben und an das Leben zu glauben.

Die Autorin: Ariel Levy, 1974 in Larchmont, New York, zur Welt gekommen, arbeitet seit vielen Jahren als Journalistin für das Kulturmagazin The New Yorker. Ihre Preisgekrönte Reportage "Thanksgiving in Mongolia" wurd mit dem National Magazine Award for Essays and Criticism ausgezeichnet. Sie diente als Grundlage für das vorliegende Buch.

Ariel Levy, Gegen alle Regeln - Eine Geschichte v on Liebe und Verlust, Knaur-Verlag 2017, gebunden mit Schutzumschlag, 237 Seiten.

Immunbooster Smoothies - gesunde Rezepte zur Stärkung der Abwehrkräfte

Gerade steht ein grüner Smoothie neben meinem Laptop, natürlich frisch selbst gemacht. Oft mische ich, was ich gerade so da habe und verdünne das mit Wasser. Was nicht immer ideal ist. Besser, man wählt Früchte und Gemüse aus, die miteinander vermischt einen wirklich runden Wohlgeschmack ergeben. Da kommt mir das Buch "Immunbooster Smoothies" gerade recht, ist es doch auch noch geeignet, bei der allmählichen beginnenden Erkältungszeit vorbeugend Abhilfe zu schaffen. Stichwort und zugleich Untertitel des Buches: Stärke deine Abwehrkräfte!

Für alle vorgeschlagenen Smoothies sind die einzelnen Zutaten abfotografiert worden, hübsch einzeln. So sehen Sie auf einen Blick, was Sie benötigen. Vermischt werden frische Früchte, wie Birnen oder Bananen, und Gemüse, wie Fenchel oder Karotten, Süßungsmittel, wie Ahornsirup, Würziges wie Zimt, Kurkumawurzeln oder Ingwer, Trockenfrüchte, wie Datteln, Milchiges, wie Mandelmilch, Wildfrüchte, wie Hagebutten, Nussiges, wie Walnüsse, Pulveriges, wie Hagebuttenpulver, Beeriges, wie Aroniabeeren, Saat, wie Hanfsamen ... Meine Güte! Klingt das nicht alles supergesund?

Viel Lesestoff bietet das Buch nicht, von den beiden Seiten mit Grundlagen einmal abgesehen. Eigentlich erklärt sich auch alles fast von selbst.

Immunbooster-Smoothies - Stärke deine Abwehrkräfte, Edition Michael Fischer 2017, 47 Seiten, 9,99 Euro.

St. Peter-Ording - schöne Texte, stimmungsvolle Bilder von Strand und Meer

In meinem Geschenkeschrank liegen immer ein paar nette Kleinigkeiten bereit, für den Fall, dass ich spontan eingeladen werde. Und weil Sonne und Strand und Weite zu meinen Sehnsüchten gehört, liegt da nun auch ein kleines Buch aus dem Wachholtz-Verlag: St. Peter Ording Lütt. Gleich auf der ersten Doppelseite sieht man ein glückliches Paar am Strand und ein Zitat von Theodor Mommsen: "Ohne Leidenschaft gibt es keine Genialität". Das gefällt mir. Oder was halten Sie von diesem Ausspruch von Christian Morgenstern: "Es gibt keine Seele, die nicht ihr Wattenmeer hätte, in dem  zu Zeiten der Ebbe jedermann spazieren gehen kann."? Ein paar praktische Hinweise ergänzen die stimmungsvollen Bilder und die nachdenklich stimmenden Texte.
Alles in allem: klein, fein - ein Geschenk eben.

St. Peter-Ording Lütt, Wachholtz-Verlag 2017, 12 x 12 cm, 48 Seiten, 4,95 Euro.

Naturkosmetik selber machen - Natürlich schön im Winter

Selbst gemachte Naturkosmetik hat viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Schönheitsmitteln. Vor allem wissen Sie wirklich, was drin ist. Ein niedriger Preis gehört in der Regel nicht zu den Vorzügen im Laden gekaufter naturnaher Kosmetik. Warum also Naturkosmetika nicht selbst herzustellen? Es ist kreativ und es macht Spaß. Es ist geradezu sinnlich. Sie stellen genau die Mengen her, die Sie wirklich benötigen. Aber wie geht man vor? Wie gelingt der Einstieg, wenn Sie bislang noch keine Erfahrungen gesammelt haben?

In ihrem neuen Buch "Natürlich schön im Winter" lässt Apothekerin Dr. Christina Kraus einen ausführlichen Blick in ihre Naturkosmetik-Rezept-Sammlung zu. Auf Basis dieser Anleitungen lässt sich ohne großen Aufwand die eigene Naturkosmetik-Manufaktur nutzen.

Bevor es an die Rezepte geht, ist Grundsätzliches zu klären:

• zu unserer Haut und deren Pflege
• zum "Grün-Grad" von Naturkosmetik aus dem Handel
• zu Zutaten und deren Verwendung
• zum Austesten von Verträglichkeit
• zur Hygiene

Dann geht es los - vom Kopf bis zu den Füßen. Sie finden Rezepte für

• Körperlotionen und -cremes
• Körperpeeling und Körperöle
• Badezusätze 
• Gesichtsreiniger und Make-up-Entferner
• Gesichtsmasken und Gesichtswasser
• Hand- und Fußcremes, -salben und -balsams
• Haaröl und Haarmasken
• Augencreme
• Rasieröl und Parfümöl
• Raumsprays und Blütenpotpourris

Kurze, übersichtliche Beschreibungen zur Herstellung der gesunden Schönmacher machen ebenso wie die tollen Fotos Lust aufs Aufprobieren. Da meint man, schon beim Lesen den Duft zu spüren und das Wohlgefühl auf der Haut. Unterschiedlichste Öle und ätherische Öle, Honig, Beerenwachs, Sheabutter, Birkenwasser, Rosenblätter und manch Natürliches mehr finden Verwendung.

Die Autorin: Dr. Christina Kraus hat sich quasi während ihres gesamten Berufslebens als Apothekerin mit der heilenden Kraft der Natur befasst. Zu ihrer Apotheke gehört ein Apothekengarten. Sie gründete den grünen Online-Shop greenglam.de und den Laden greenglam.the Store. 

Dr. Christina Kraus, Natürlich schön im Winter - Naturkosmetik für die kalte Jahreszeit selbst gemacht, Edition Michael Fischer 2017, 94 Seiten, 15,99 Euro.

Spiritueller Frauenkalender 2018 - Tun und lassen

Der Frauenkalender 2018, gedacht für spirituell interessierte Frauen, greift das Zusammenspiel  von Tun und Lassen auf. Die Texte, mal informativ, mal poetisch, oft inspirierend, zeigen, wie es gelingen kann, Tun und Lassen in Balance zu bringen.

Die Texte sind abgedruckt auf farbkräftigen Blättern, deren Farbton wöchentlich wechselt, ergänzt mit stimmungsvollen Fotos und Grafiken. Mit einem Neujahrsgruß, 1982 verfasst von Rose Ausländer, beginnt die erste Woche des Jahres 2018. Gedankenanstöße Blatt für Blatt. Und unten jeweils eine kurze Aufforderung, wie

• neugierig sein
• es nicht durch die Blume sagen
• Fenster zum Himmel öffnen
• mich verändern, um mir treu zu bleiben
• mich an Wildwuchs freuen
• Lebensleistung von Frauen würdigen
• mit allem rechnen, auch mit der Gnade
• ...

Der christliche Hintergrund lässt sich nicht verhehlen, aber auch wer die Bibel nicht zu seiner Lebensgrundlage gemacht hat, kann von diesem Kalender wohltuend profitieren.

Die Herausgeberinnen:

• Simone Burster, Diplomtheologin, Pref., Referentin für Frauenpastoral
• Petra Heilig, Diplomtheologin, Bildungsreferentin
• Susanne Herzog, Pastoralreferentin, tätig als Referentin für Spirituelle Bildung und christliche Unternehmenskultur

Burster/Heilig/Herzog, Tun und lassen, Frauenkalender 2018, Wochenkalender mit 56 Blättern, 20 Euro.

Weihnachtsbäckerei: New Yorker Christmas Cookies backen

Dreimal in meinem Leben bin ich bislang in New York gewesen - und jedes Mal hat mir die Stadt noch ein bisschen besser gefallen. Zur Weihnachtszeit aber war ich noch nicht dort. Nachdem ich gerade im Buch "New York Bakery" geblättert habe - hier geht es nicht nur um Rezepte, sondern auch um Geschichten - würde ich Big Apple sehr gern auch einmal zur X-mas-Saison sehen. Um selbst

• das Christmas Caroling unter freiem Himmel zu erleben
• in einem lebensgroßen Lebkuchenhaus Riesenplätzchen zu probieren
• in der um 1900 gebauten und später umgebauten Kunst-Tannenbaum-Fabrik kitschige Christmas-Deko zu betrachten
• New York im Lichterglanz zu erleben - der riesige Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center lockt angeblich täglich über eine Million Menschen an - und eigene Geschichten darüber zu schreiben
• ...

In erster Linie aber geht es mir im vorliegenden Buch um die Rezepte - auch wenn ich persönlich wegen des Zuckergehalts wahrscheinlich ein wenig zurückhaltend darin sein werde, sie umzusetzen. Getränke, wie heißer Cidre mit Orangenlikör oder Spicy Hot Chocolate mit Kardamon, das klingt nach Geborgenheit. Beim Backen geht ohne etwas Farbe was nichts. Verwendet werden farbiger Zuckerguss und Zuckerstreusel, Glitzerzucker und Liebesperlen, getrocknete Cranberrys und Pistazien ...

Interessant finde ich das Rezept für "Chai-spiced Snickerdoodles", bei dem aus dem Innenleben von Yogi-Teebeuteln, die ich immer da habe, die Würzmischung für die leckeren Kekse gewonnen wird. Lustig sehen die "Matchstick-Cookies" aus - heller Teig und rosaroter Zuckerguss am Ende, so dass man wirklich  meinen könnte, Zündhölzer vor sich zu haben. Die "Gewürz-Dattel-Hermits" sehen, angerichtet mit echten Zapfen, sehr ländlich und natürlich aus. Das "Confetti-Shortbread" könnte auch noch zu Silvester schmecken. Und "Gingerbread - Man and Woman" - da bekommt der Lebkuchenmann seine Lebkuchenfrau. Charmant!

Clara Hansemann, New York Bakery - Christmas Cookies backen - Rezepte und stimmungsvolle Storys, Edition Michael Fischer 2017, 96 Seiten, 15,99 Euro.

Gedächtnisverlust - wie lebt ein 17-Jähriger weiter ohne biografisch-episodische Erinnerungen?

Wie leicht kann es passieren: Eine Treppe, man verfehlt eine Stufe, stürzt ... Max Rinneberg, Jahrgang 1990, hat bei einem Treppensturz im Alter von 17 Jahren sein Gedächtnis verloren. In seinem gemeinsam mit Ulrich Beckers verfassten Buch "Du wachst auf und dein Leben ist weg - Die Geschichte meines Gedächtnisverlustes" erzählt er seine ungewöhnliche Lebensgeschichte.

Als er nach kurzer Bewusstlosigkeit im Krankenhaus erwacht, erkennt er Familie und Freunde nicht mehr. Seine bisherigen Hobbys, Marathonlauf und Fußball, bedeutungslos. Er kann immer noch sprechen und schreiben, er kennt die Dinge des Alltags, aber das Archiv seiner persönlichen Lebensgeschichte ist gelöscht. Nichts als Leere.

Wie schwierig es ist, eine Geschichte aus der Perspektive eines Menschen zu schreiben, der fast alles vergessen hat, zeigt sich in dem berührenden, ja faszinierenden Text schnell. "Am Anfang ist der Atem." Damit beginnt das erste Kapitel und man fühlt sich an die Schöpfungsgeschichte erinnert. Das kommt wohl nicht von ungefähr, denn hier beginnt ein junger Mensch sein Leben neu, gerade so, als sei er soeben erst erschaffen worden. Neugeboren, unwissend und neugierig.

"Ich habe ein gutes Gefühl. Ich lebe und ich will leben. ... Wie arbeitet der Körper? Bin ich sein Bewohner? Wie hängt das alles zusammen? ... Wer ist das, der diese Fragen stellt? Bin ich das? Und wer ist ich?"

Schritt für Schritt begibt er sich auf die "rätselhaft schöne Reise, die wir 'das Leben' nennen". Sein 18.  Geburtstag, an dem er das Gefühl hat, erst seit sieben Wochen zu leben. Ein Praktikum in der Kita, ein weiteres in einer Versicherungsgesellschaft - nur zwei von vielen Schritten. An der Arbeit in der Kindertagesstätte befremdet ihn besonders, dass er selbst "keine Kindheit" hat. Sara und deren große italienische Sippe spielen eine Rolle. Spurensuche mit Hilfe von Hypnose. Und manches mehr. - Ein besonderes Buch!

Die Autoren:
Max Rinneberg, aufgewachsen bei Aschaffenburg, ist nach einer Ausbilung zum Versicherungskaufmann inzwischen als Weinsommelier in einem Osttiroler Golfhotel tätig.
Ulrich Beckers, Autor, Musiker und Comedian, hat unter anderem für Eckart von Hirschhausen als Texter und Ideengeber gearbeitet.

Weihnachtsgebäck mit wenig Zucker, Weizenmehl und Butter

Was wären Weihnachten und Advent ohne Weihnachtsgebäck? - Weniger Kilos auf den Hüften vielleicht? Gesündere Zähne? Mehr Fitness? Mist aber auch! Das hieße ja, dass man lieber verzichten sollte. Zum Glück gibt es einen goldenen Mittelweg. Wie man weihnachtlich backen kann mit weniger

• Zucker
• Weizenmehl
• Butter

zeigt das neue Buch "Balanced Christmas Baking" von Alissa Poller, erschienen in der Edition Michael Fischer. Die Autorin vermittelt kreatives Denken in Sachen Backen, denn

• es gibt nicht nur Weizenmehl, sondern eine Vielzahl von Mehlen. Wie wäre es beispielsweise mit Kokos- oder Kichererbsenmehl?
• Süßen muss nicht ungesund sein. Wie wäre es mit Birkenzucker, auch Xylit genannt, aus natürlichen Rohstoffen gewonnen. Oder mit getrockneten Datteln?
• das leicht verdauliche Kokosöl hat seinen Weg nicht nur in die Kosmetik gefunden, sondern kann auch in der Weihnachtsbackstube unentbehrlich werden - statt Butter.

Backen Sie auf diese neue Weise doch mal

• Lebkuchenplätzchen, dekoriert mit einem Icing aus Birkenzucker und Eiweiß
• Pistazienküsschen
• Cranberry-Kokos-Energie-Bällchen
• Orangen-Ingwer-Stangen
• Süßkartoffel-Zimtschnecken oder
• Spekulatius-Cupcakes, dekoriert mit Frischkäse, Kirschen und Zartbitterschokolade.

Und wer's gern mal ganz anders mag, wählt vielleicht zu allererst Rote-Bete-Schoko-Gläschen. Biskuit, Schokocreme und Rote Bete zu kombinieren - darauf muss man erst einmal kommen ...!

Alissa Poller, Balanced Christmas Baking, Edition Michael Fischer 2017, 96 Seiten, 16,99 Euro.

Thermomix-Backrezepte für Kuchen, Kekse, Brot: Mix mit!

Ich liebe meinen Thermomix und ich benutze ihn jeden Tag - seit Jahren und oft intuitiv, aus dem reichen Schatz hausfraulicher Erfahrung gespeist. Es ist einfach klasse, wie schnell man damit zum Beispiel aus einer Handvoll gefrorener Erdbeeren, einer Banane und etwas Sahne ein gesundes Eis zaubern kann. Oder wie fix aus Obst, Kräutern und Gemüse ein gesunder Smoothie wird. Hin und wieder aber ist mir nach neuen Rezepten und Ideen. Und da ich mein Brot gern selbst backe, freue ich mich über das Buch "Mix mit! 55 Rezepte für meinen Thermomix".

Darin serviert die Autorin Heike Niemoeller den Lieblingskuchen, den schon ihre Oma gebacken hat. Viele Familienrezepte hat sie abgewandelt, um sie etwas gesünder und nahrhafter zu  machen. Sie bäckt ohne Fertigprodukte, wie Vanillin, Backaroma oder Puddingpulver. Verwendet lieber Vollmilch, Butter, frisches Vanillemark und Zitronenschale. Sie will eben die Zutaten für ihre Rezepte so "clean" wie möglich halten.

Nach neun praktischen Tipps und Tricks, etwa wie man das Messer von klebrigen Teigresten befreit, folgen lauter schöne Rezepte, zum Beispiel für

• Blaubeermüsliriegel
• Pfannkuchen mit Brombeeren, im Backofen gebacken
• Mallorquinische Frühstücksschnecken
• Müslibrot
• Knuspermüsli
• Haferkekse
• New York Cheesecake
• Shortbread mit Kumquats
• Grapefruit-Mohn-Donuts
• Pizza (der vorbereitete Teig hält sich bis zu drei Tagen im Kühlschrank, gut zu  kombinieren mit einer Blitzrezept-Soße) oder - sehr dekorativ:
• Focaccia mit Kirschtomaten und Rosmarin

Hm ... lecker!!!

Heike Niemoeller, Mix mit! 55 Rezepte für meinen Thermomix, Backen, Kuchen, Kekse, Brot und mehr, Edition Michael Fischer, Softcover, 128 Seiten, 17,99 Euro.

Urban Sketching - Die Kunst des Weglassens im Skizzenbuch

Was zuviel ist, ist zuviel. Die Kunst des Weglassens ist nicht zu unterschätzen. Das gilt im Leben, zum Beispiel beim Entrümpeln der Wohnung, aber auch in der bildenden Kunst. In seinem neuen Buch "Die Kunst des Weglassens mit Urban Sketching" zeigt Jens Hübner, wie sich Motive gut und schnell erfassen lassen, indem man reduziert zeichnet. Weniger ist mehr, das empfiehlt der Autor, der sich selbst täglich ein paar Momente nimmt, um die Welt um sich herum mit wenigen Strichen in einem Skizzenheft festzuhalten, für Material, Technik und Motive.

Das lernen Sie in diesem Buch:

• schnelle Zeichentechniken
• den gezielten Einsatz grafischer Mittel
• alles über die Anordnung des Motivs und den Umgang mit beweglichen Motiven
• das wichtigste Handwerkszeug zur Entrümpelung einer Szene
• den Blick für das Wesentliche zu schärfen
• entspannt vor Ort zu zeichnen
• mit Aquarellfarben einfarbige Skizzen zu kolorieren
• darauf zu verzichten, sich in unzähligen Details zu verlieren
• ...

Anhand von Praxisbeispielen, oft in Originalgröße abgebildet, werden Sie nachempfinden können, dass wenige schnelle Striche mit wenigen Stiften genügen können, um Atmosphäre einzufangen und Erinnerungen festzuhalten.

Der Autor: Jens Hübner, diplomierter Designer, lebt und arbeitet in Berlin - wenn er nicht gerade als Tourenleiter und Dozent für Skizzieren und Reiseaquarellieren in Deutschland oder Afrika unterwegs ist.

Jens Hübner, Die Kunst des Weglassens im Urban Sketching, Edition Michael Fischer 2017, Softcover, 144 Seiten, 19,99 Euro.