Mittwoch, 18. November 2020

Gesund bleiben in Zeiten der Corona-Pandemie

Ohne Gesundheit ist alles nichts und selten in meinem Leben habe ich mich so um meine Gesundheit oder die meiner Lieben gesorgt wie jetzt. Als ich den Untertitel zu Brigitte Hamanns Buch "Pandemie - Gefährdet eine Seuche die Welt?", der da heißt "Was Sie jetzt tun müssen, um sich zu schützen und bei wirklich guter Gesundheit zu bleiben", war ich sofort angefixt. Darüber wollte ich mehr wissen.

Im ersten Teil des Buches beschreibt die naturheilkundlich orientierte Gesundheitsjournalistin, was es mit der Rückkehr der Seuchen in "unsere schöne verletzliche Welt" auf sich hat. Sie erzählt die Geschichte von SARS und MERS, von Ebola. Berichtet über Superkeime und den Weg in die postantibiotische Ära, über Mikroben als Waffe und entschlüpfende Keime (Bioterror und Bioerror) und über das Planspiel einer Corona-Pandemie im Oktober 2019(!). Sie erklärt die Welt der Mikroorganismen, geht der Frage nach, ob Impfen eine Lösung sein kann, stellt das Immunsystem als besten Freund vor, der leider große Feinde hat, und präsentiert schließlich die sieben "besten Strategien für ein starkes Immunsystem". Hier geht es um bekannte Themen, wie

  • richtige Ernährung
  • den gesunden Darm
  • alternative Heil- und Nahrungsergänzungsmittel
  • guten Schlaf
  • weniger Stress
  • Lebensliebe
  • Training des Immunsystems, z. B. mit Bewegung in frischer Luft bei jedem Wetter oder mit Wechselduschen
Wer sich bereits viel mit Gesundheitsthemen beschäftigt hat, wird nicht unbedingt radikal Neues finden, dafür aber einen guten Überblick und zugleich eine Ermutigung zur Nutzung von Möglichkeiten. Mit dem Abschnitt "Sieben Wege, um zufriedener und glücklicher zu sein" endet das mit inspirierenden Schwarz-Weiß-Fotos bebilderte Buch. 

Die Autorin: Brigitte Hamann beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Frage, wie wir seelisch und körperlich gesund sein und uns wohlfühlen können. Ihr in dieser Zeit gesammeltes naturheilkundliches und medizinisches Wisen vermittelt sie in zahlreichen Büchern und Artikeln. Sie absolvierte Ausbildungen in systemischer Beratung, Hypnose und Aufstellungsarbeit. Psychosomatik und Psychoneuroimmunologie gehören zu den weiteren Schwerpunkten ihrer Arbeit.

Brigitte Hamann, Pandemie - Gefährdet eine Seuche die Welt?, Kopp-Verlag 2020, gebunden mit Schutzumschlag, 399 Seiten, 19,99 Euro.

Dienstag, 17. November 2020

Regenerative Landwirtschaft - aus toten Böden fruchtbare Erde machen

Gabe Brown war ein ganz normaler Landwirt. Als Missernten in vier aufeinander folgenden Jahren seine Lebensgrundlage und die seiner Familie bedrohten, beschloss er mit zunehmender Verzweiflung, dass sich etwas ändern müsse. Und er begann, den Boden anders zu behandeln als bisher. Völlig anders. Er experimentierte mit neuartigen Methoden, von denen er gehört und gelesen hatte. Er verzichtete auf Herbizide, Insektizide und Kunstdünger, sattelte um auf pfluglose Landwirtschaft, entschied sich für Direktsaat, baute artenreiche Zwischenfruchtmischungen an und änderte seine Weidestrategie. Und mit alledem hauchte er seinen ausgelaugten Böden neues Leben ein und erzielte, so ist zu lesen, beinahe unglaubliche Ernteerfolge.

In seinem Buch "Aus toten Böden wird fruchtbare Erde - Eine Familie entdeckt die regenerative Landwirtschaft" erzählt er seine Geschichte und beschreibt die fünf Säulen der Bodengesundheit. Mit seiner Arbeit und auch  mit diesem Buch will Brown seinen Beitrag dazu leisten, dass die schätzungsweise 9 Milliarden Menschen, die 2050 auf der Erde leben werden, auf umweltverträgliche Weise zu ernähren sind, bei intakten Böden, und Kinder eine lebenswerte Zukunft haben. Auf seiner Ranch werden Rinder und Lämmer mit eigenem Grünfutter aufgezogen, Legehennen genießen die Freilandhaltung, es gibt Masthähnchen, Schweine, Honig, Gemüse und Obst, und all das wird erfolgreich direkt vermarktet. Ein Traum? Ja und nein, denn hinter diesem Erfolg steckt harte Arbeit, mehr als 20 Jahre lang und rechnet man die ersten Jahre, an denen er allerhand Lehrgeld zahlte, mit ein, so sind es 30 Jahre. 

Mit seinem Buch will Brown niemandem vorschreiben, wie er seinen Bauernhof führen oder seinen Garten bewirtschaften will. Überzeugen möchte er schon, davon, dass es sich lohnt "die eindrucksvolle Leistungsfähigkeit der Natur zu nutzen, um nährstoffreiche Lebensmittel zu erzeugen". Wie es gelingen kann, zeigt er, indem er anschaulich und faktenreich, gespickt mit Ratschlägen, den Weg seiner Familie beschreibt, seine grüne Revolution, mit der er das Ökosystem vor einer drohenden Katastrophe bewahren und zugleich beweisen möchte, dass naturnahe Landwirtschaft auch noch finanziell erfolgreich sein kann. Was will man mehr ...?!

Ein Buch, das weltweit Beachtung finden sollte, je eher, desto besser.

Der Autor: Gabe Brown gilt in den USA als einer der 25 einflussreichsten Führungskräfte im Bereich der Landwirtschaft. Mit seiner Frau Shelly und seinem Sohn Paul besitzt er bei Bismarck, North Dakota, einen 2.000 Hektar großen, ganzheitlichen, diversifizierten Pflanzenbau- und Tierzuchtbetrieb. Die Familie wurde für ihre Arbeit mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

Gabe Brown, Aus toten Böden wird fruchtbare Erde - Eine Familie entdeckt die regenerative Landwirtschaft, Kopp-Verlag 2020, gebunden mit Schutzumschlag, 352 Seiten, 22,99 Euro.

Dienstag, 10. November 2020

Ölmalerei - Einfach Landschaften und Naturmotive malen

Früher gehörten Ölbilder für mich ins Museum. Es handelte sich gemeinhin um opulente Schinken, gern großformatig und/oder in Form von Stillleben oder Porträts, von reichen Leuten in Auftrag gegeben. Doch Ölbilder können auch wohltuend unprotzig sein. In ihrem Buch "Einfach Ölmalen - Landschafts- und Naturmotive in nur 6 Schritten" zeigt Martina Lenhardt, wie Motive so naturgetreu auf die Leinwand gebannt werden können, dass man meint, mittendrin zu sein.

"Als ich vor Jahren mit der Malerei begonnen habe, habe ich einfach drauflosgemalt, ohne mich zuvor mit den Grundlagen zu befassen", schreibt die Autorin. Wäre sie anders vorgegangen, hätte sie sich viel Kopferbrechen ersparen können. Das soll auch bei ihren Lesern und Leserinnen so sein. Folgerichtig beginnt sie ihr Buch damit, die Basics zu erklären:

  • Materialien
  • Ölmalerei allgemein
  • Bildaufbau
  • Farben - dem Mischen kommt hier eine besondere Bedeutung zu
  • Technik

Auf Seite 23 geht es los mit den Motiven. Mit kurzen, persönlichen Betrachtungen stellt sie jedes Motiv vor. Drei Birkenblätter, mal grau gelassen, mal eingegrünt, zeigen jeweils den Schwierigkeitsgrad an. "Birken im Moor" beispielsweise sind ein einfach zu realisierendes Motiv. Und es ist auch nicht erst nach sechs, sondern bereits nach drei Schritten oder Steps fertig gemalt. "Flockenblume" gilt als mittelschwierig, obwohl der größte Teil der Leinwand frei bleibt. Dafür ist das Motiv besonders filigran. "Birken im Schnee" gilt als schwierig. Mit nur vier Farben - Titanweiß, Ultramarinblau, Gelber Ocker und Siena gebrannt, gilt es hier, eine aussagekräftige Szenerie festzuhalten, die mit der bewussten Gestaltung von Vorder- und Hintergrund viel Tiefe und Spannung besitzt. 

Die Künstlerin ermutigt dazu, viel in der Natur unterwegs zu sein, ausgerüstet mit Skizzenbuch oder Kamera. Sie zeigt Techniken, die sich für sie bewährt haben, regt aber gleichzeitig zu Experimentierfreude an.  Und zu fleißiger Übung, denn vom Lesen eines Buches allein lernt man das Malen eben nicht. Man braucht Ausdauer und Geduld, ganz so, wie die Malerin es etwa beim Malen eines einfachen Kiefernzweiges zeigt und voraussetzt, bei dem es auf jede einzelne Nadel ankommt.

Unter www.ma-len.com kann man mehr über die Autorin und ihre Arbeit erfahren.

Martina Lenhardt, Edition Michael Fischer 2020, Hardcover, 112 Seiten, 20 Euro.