Samstag, 25. Februar 2017

Ein kreative Gebrauchsanweisung zum Selbstausfüllen fürs Leben

Je älter ich werde, desto älter werden im allgemeinen auch die Freundinnen, die mich zu ihrem Geburtstag oder zu anderen Anlässen einladen. Es liegt in der Natur der Dinge, dass sie - schon längst und doch von Jahr zu Jahr mehr - eigentlich alles haben. Süßes verschenke ich ungern, weil ich möchte, dass die Freundinnen gesund bleiben. Blumen wären eine Möglichkeit. Und sonst noch? Ein Buch! Wunderbar - aber welches?

Just ist mir eine "Gebrauchsanweisung fürs Leben" in die Hände gefallen. Sie trägt den Titel "Entdecke dein Leben". Hübsch gemacht, mit Buchstaben und Bildchen im Aquarellkleid geschmückt. Ich blättere mich von Doppelseite zu Doppelseite. Links steht jeweils eine Weisheit, ein Zitat, wie etwa "Wir sind eins mit dem Wind, eins mit den Wolken, so wie die Wellen eins sind mit dem Meer" (Alfred Noeyes). Rechts gibt es eine Handlungsanweisung und Raum für Notizen. In diesem Fall ist die Aufgabe zweiteilig:
  1. "Beschreib eine Eigenschaft, die andere Leute von dir ENTFERNT.
  2. Und jetzt beschreib, auf welche Weise sie dich mit anderen VERBINDET."
Puh, gar nicht so einfach. Meine grauen Zellen schalten auf Turbo. Doch schon fällt mir etwas ein: meine Kreativität. Sie entfernt mich, weil ich allein sein muss, um vielleicht ein richtig gutes Bild zu  malen. Sie verbindet mich, wenn Menschen dieses Bild später betrachten und ihre Freude daran haben.

Nun muss ich nur noch überlegen, ob ich das hübsche Buch selbst behalte oder weiter verschenke. Puh, gar nicht so einfach ...!

Die Autorin: Meera Lee Patel, Illustratorin, Künstlerin und Autorin aus Brooklyn, New York, lässt sich durch ruhige, magische Momente ihres Alltags inspirieren, zuweilen auch durch kleine Geschichten. Die Autodidaktin verkauft ihre eigene Linie von Schreibwaren und Textilien in Boutiquen in den USA.

Meera Lee Patel, Entdecke dein Leben - Eine Gebrauchsanweisung, Verlag Knaur Balance 2017, Flexcover, 14,99 Euro.

Freitag, 24. Februar 2017

Ohrgeräusche und erstaunliche Begegnungen mit Holy Freaks auf der Suche nach Heilung

Joannis Stefanidis leidet heftig unter Ohrgeräuschen. Das Dauerklingeln scheint ihn in den Wahnsinn zu treiben. Um dem endlich zu entgehen, ist er bereit, so einiges auf sich zu nehmen. Die Suche nach Heilung treibt ihn weit in die Welt hinaus, zuerst einmal nach Indien. Im Menschengewimmel von Bombay begegnet er einer wunderschönen Hippie-Prinzession, die wie er nach Indien gekommen ist, um Heilung zu finden. Amy ist blind. Es ist eine Begegnung, die unerwartete und weitreichende Folgen haben wird. Bald aber werden die Wege der beiden sich zunächst wieder trennen, wenn auch nicht für immer. Seine eigene Reise führt Joannis von Indien über ein Meditationszentrum in Sri Lanka bis in den peruanischen Dschungel. Er trifft Erleuchtete, Endorpin-Junkies und kiffende Super-Yogis. Da ist zum Beispiel dieser Mann, der seit einer Ewigkeit einen Arm erhoben hält. Joannis schreckt vor nichts zurück. Er lacht sich scheckig und genießt den Glücksrausch, der dabei entsteht. Er übt sich in Power-Atmen und in "erhabenem Schweigen". Er lässt Melodien aus sich herausfließen, von denen er gar nicht wusste, dass sie in ihm sind. Er entdeckte so manches, was bislang außerhalb seiner Vorstellungskraft gelegen hatte. Kurz, er geht immer wieder an seine Grenzen und bleibt offen für neue Erfahrungen.

Ob er die Heilung findet, die er sucht, oder etwas ganz anderes, soll hier nicht verraten werden.

In Holy Freaks erzählt der Sohn eines Deutschen und einer Griechn von Wundern und Weisheit, glücklicher Erfahrung und menschlicher Fehlbarkeit. Eine ebenso spannende wie amüsante Lektüre.

Joannis Stefanidis, Holy Freaks oder wie Shiva mir die Braut ausspannte, Knaur-Verlag 2016, Paperback.

Donnerstag, 23. Februar 2017

Hunde als treue Gefährten - Trost und Begleitung bei Krankheit, Tod und Trauer

Manchen Hunden geht es richtig schlecht. Die Regel aber ist zumindest bei uns in Deutschland, dass ein Hund ein geliebtes Familienmitglied ist oder, wenn es einem Single gehört, ein treuer Gefährte, eine Art Freund. Wenn dieser Gefährte stirbt, kann die Trauer ebenso groß sein wie bei einem menschlichen Familienmitglied oder Freund. Und ebenso wie bei einem geliebten Menschen möchte man seinem Tier zur Seite stehen, wenn es schwer erkrankt ist und schließlich stirbt. Doch wie kann man dem Tier und sich selbst am besten helfen?

Das Buch "Ein guter Hund stirbt nie ..." von Dr. med. vet. Frigga Wiese bietet, so der Untertitel, "Trost und Begleitung bei Krankheit, Tod und Trauer".

Wer sich einen Hund zulegt, geht damit im Idealfall ganz bewusst eine Partnerschaft ein, die viele Jahre lang halten sollten. Gut gepflegte Hunde können zehn bis fünfzehn Jahre alt oder noch älter werden. Ein Hundehalter übernimmt Verantwortung für ein anderes Lebewesen. Im vorliegenden Buch gibt es viele Tipps und Hinweise, um dieser Verantwortung auf gute Weise gerecht werden zu können, im Leben wie im Tod. Es behandelt

  • die Suche nach dem richtigen Tierarzt
  • das Ernstnehmen eigener Ängste, also Rücksichtnahme auch auf sich selbst
  • schwere Erkrankungen des Hundes, wie Magendrehung, blutige Magen-Darm-Entzündungen, Bandscheibenvorfall, Hüftgelenksdysplasie, Tumorerkrankungen
  • Schmerzempfindung bei Hunden 
  • Kostenfaktoren und Krankenversicherung bei Tieren
aber auch Fragen wie
  • Wie gehe ich richtig mit einem alternden Hund um? 
  • Wie kann bei meinem Hund ein "guter Tod" aussehen?
  • Einschläferung oder natürlicher Tod?
  • Wie begrabe ich meinen Hund?
  • Wie nehme ich angemessen und ganz persönlich Abschied?
Liebevoll gestaltete Fotos und Fallbeispiele ergänzen diesen hilfreichen Ratgeber.

Dr. med. vet. Frigga Wiese, Ein guter Hund stirbt nie ..., edition tieger im Autorenhaus-Verlag 2016, gebunden, 123 Seiten, 16,99 Euro.

Dienstag, 21. Februar 2017

Gesunde Kinder durch richtige Ernährung für Darm, Gehirn und Körper

An drei Nachmittagen in der Woche gebe ich Kurse im schulischen GT-Bereich. Die meisten Kinder, denen ich dann begegne, sind mit zweierlei Dingen beschäftigt: mit Reden und mit Kauen. Noch immer kann ich mich nicht daran gewöhnen, dass fast alle Kinder nur stark gefärbtes Zuckerzeug in sich hineinschieben, Pommes mit Ketchup oder so seltsame, stark gewürzte Nudeln aus der Tüte, die eigentlich zur Zubereitung einer schnellen Nudelsuppen gedacht sind. - Muss ich betonen, dass die meisten Kinder in den Kursen nicht sonderlich konzentriert bei der Sache sind?

Die Lektüre des Buches "Darm heilt Hirn heilt Körper - Wie wir uns und unsere Kinder richtig ernähren" ist da Wasser auf meine Mühlen. Maya Shetreat-Klein, Kinder-Neurologin mit eigener Praxis in New York, stellt darin ihr Ernährungskonzept speziell für Kinder vor. Das hat seinen Grund. Ihr jüngster Sohn begann als Kleinkind eines Tages von jetzt auf gleich, pfeifend zu atmen. Die Nase lief und schwoll an. Gleichzeitig stagnierte seine geistige Entwicklung, was unter andeerem daran zu bemerken war, dass er keine neuen Wörter dazu lernte. Er entwickelte einen juckenden Ausschlag und Beulen am Körper und stieß sich ständig den Kopf an. Die Idee, all das könne vielleicht mit der Ernährung zusammenhängen, wurde von den konsultierten Ärzten verworfen. Erst als Shetreat-Klein nach "zehn grauenhaften Monaten der Suche nach Antworten" selbst zu forschen begann und einen Allergologen fand, der ihren Sohn testete, anstatt die Sorgen um die Ernährung abzutun, stellte er eine schwere Sojaallergie fest. Tragisch, hatten die Eltern ihrem Sohn doch Sojamilch statt Kuhmilch gegeben, weil er auf Kuhmilchprodukte mit Blähungen reagierte. - Schon nach einer Woche ohne Soja verschwanden die Symptome und in den kommenden Wochen lernte der Junge wieder neue Wörter.

Im vorliegenden Buch erzählt die Medizinerin von dem fruchtbaren Garten, dem sie einem toten Boden abtrotzte, indem sie den Boden nährte und verbesserte. Ebenso sei es bei den Menschen, getreu dem Pasteur zugeordneten Zitat "Die Mikrobe ist nicht, das Umfeld ist alles." Sie ermutigt dazu, alles wegzulassen, was nicht wirklich nährt, erklärt die Schäden "gesunden" Essens, das mit Unverträglichkeit einhergeht, warnt vor giftigen Zusatzstoffen, bricht eine Lanze für Leitungswasser und dafür, Kinder wieder die Natur erleben zu lassen. Im Kapitel "Heilung von innen nach außen durch besseres Essen" präsentiert sie Einkaufslisten und -tipps. (Ein wenig verwundert lese ich, dass sie auch Speck empfiehlt, während andernorts von Schweinefleisch immer wieder abgeraten wird. Ähnlich moderat ist ihr Urteil über Milch, die, so schreibt sie, seit Jahrtausenden ein wichtiges Grundnahrungsmittel sei.) Sie bringt schockierende Zahlen, wie etwa die, dass das Vorkommen von Autismus in zehn Jahren um 78 Prozent gestiegen sei. Sie berichtet von Kindern, für die es normal ist, "nur einmal in der Woche zur Toilette" zu "müssen, um ein großes Geschäft zu erledigen." Schockierend auch dieser Satz: "Manche Kinder schlucken so viele Medikamente auf einmal wie die Bewohner eines Altenpflegeheims" - gegen Ekzeme, Reflux, Allergien, Migräne, Verstopfung, ADHS, Lernstörungen, Depressionen und Ängste ... womit die Liste noch längst nicht beendet ist.

Alles in allem: ein engagiertes, gut zu lesendes Buch, das Veränderungen anstoßen könnte, die viele Kinder (ebenso wie Erwachsene) sehr gut gebrauchen könnten, um (wieder oder endlich) fit zu werden an Körper, Geist und Seele.

Dr. Maya Shetreat-Klein, Darm heilt Hirn heilt Körper - Wie wir uns und unsere Kinder richtig ernähren, Verlag Knaur Menssana, gebunden mit Schutzumschlag, 379 Seiten, 19,99 Euro.

Sonntag, 19. Februar 2017

Andere Liebe - Ein Kopfkissenbuch voller Short Storys

Aus persönlichen Gründen hatte ich mich gezwungen gesehen, meine eigene Short Story, die eigentlich in diesem schönen Buch hätte veröffentlicht werden sollen, zurückzuziehen Tut mir immer noch Leid - sie hätte gut hineingepasst in diesen Reigen besonderer Geschichten, wenn ich das hier einmal in aller Bescheidenheit sagen darf. Umso größer war das Vergnügen, all die schönen Geschichten zu lesen, die meine geschätzten Damen und Herren KollegInnen sich ausgedacht haben. Schon die Titel machen Lust auf die Lektüre. Hier eine kleine Auswahl:
  • Der Philosoph und der Kimono von Vanessa Araya
  • Die Planetenguckerin - Liebe zwischen Raum und Zeit von Marc Short
  • Die Liebe des Hexers von Sabine Frambach
  • Boulevard der zerbrochenen Träume von Angela Kreuz
  • Darkblue von Sabine Hinterberger
  • Spätvorstellung von Nicola Scheifele
Es sind ungewöhnliche Liebesgeschichten, die hier in einem Band zueinander gefunden haben. Auch ganz besondere erotische Geschichten gehören dazu und nicht immer ist der Liebespartner menschlich. Auch hierzu ein Bespiel: "Katja kroch zu ihm, streichelte seinen blanken Stahl, küsste jede Stelle seines Körpers, erkundete die Rippen seines Lüfters mit der Zunge, erforschte seine Stecker und Schlitze. Irgendwann klappte sie ihn zu, drückte ihn fest an ihre Brust ... Er spürte ihre bebenden Brüste ... und ihre Oberschenkel ..." (Aus "Philipp" von Stephanie Lay)

So unterschiedlich wie die Geschichten, so unterschiedlich sind auch deren Verfasser und Verfasserinnen. Da ist zum Beispiel Isabella Bach, die ungewöhnliche Themen, schräge Charaktere und intelligente Morde mag. Da ist Joachim Faß, der als "ein Mann in den besten Jahren" beschrieben wird, der sich mit dem deutschen Steuerrecht und ähnlichen Absonderlichkeiten befasst, beim Schreiben dazu den Ausgleich findet. Manfred Richter ist Schriftsteller bereits seit 1955, Christine Röper arbeitet gerade an ihrem ersten Roman. Christine Siebert arbeitet als Journalistin bei Radio France Internationale. Weitere Geschichten stammen von Michaela Davin, Petra Semler, Monica Heinz, Tobias Feige, Ellen Stähr, Annette Schmitz-Dowidat, Anne Albers-Dahnke, Günther Resch, Dimitri Vojnov, Brigitte Rübsam, Askin-Hayat Dogan und Edeltraud Rabe.

Alles in allem: ein ausgefallenes Buch voller Geschichten, denen man anmerkt, dass sie mit viel Liebe geschrieben wurden. Einer besonderen, anderen Liebe eben.

Gerhild Tieger (Hg), Andere Liebe - Ein Kopfkissenbuch, Short Storys, Autorenhaus-Verlag 2016, gebunden, 175 Seiten.

Guter Gartenboden - Das Bodenbuch mit Grundlagen und Tipps

Auf schlechtem Boden wachsen die meisten Pflanzen auch schlecht - oder gar nicht. Wer sich im Garten über gute Erträge freuen möchte - ich gehöre unbedingt dazu! - kommt nicht drum herum, sich über die Qualität des Gartenbodens Gedanken zu machen. Hierbei kann "Das Bodenbuch" von Brunhilde Bross-Burkhardt gute Dienste leisten. Es verspricht, alles Wissenswerte über gesunde Böden und erfolgreiches biologisches Ernten samt reicher Ernte zu vermitteln. Genau das, was ich - zwei Jahre nach der Übernahme meines großen Schrebergartens - gerade dringend brauche!

Ich blättere los und entdecke: Das Boden-Buch von Brunhilde Bross-Burkhardt - meine Güte, so viele schöne große Bs! - hilft in vielfältiger Weise dabei, den Boden
  • zu verstehen
  • als Lebensreservoir wahrzunehmen
  • zu untersuchen (im Labor oder höchstselbst)
  • zu bearbeiten
  • zu pflegen und zu verbessern
  • zu düngen und zu wässern
All diese Gesichtspunkte werden in einzelnen Kapiteln behandelt. Im abschließenden Kapitel "Bodenpraxis konkret" geht es unter anderem darum, wie man aus einer Wiese Gartenland macht, wie Tagetes die Bodenmüdigkeit bekämpfen können oder wie sich Hochbeete in städtischen Gärten sogar auf versiegelten Flächen realisieren lassen. Selbst eine Beschreibung, wie ich meinen Lieblingsgartenfeinden, den Schnecken, an den Kragen gehen könnte, fehlt nicht - auch wenn ich mir hier einen Vorschlag wünsche würde, was ich denn mit den Schnecken nun anstellen soll, nachdem ich sie abgesammelt habe. Für mich eine echte Gewissensfrage!

Zahlreiche Fotos zeigen, wie guter Gartenboden aussehen sollte, gemulcht oder nicht gemulcht, je nach den Umständen. Nur wie er duftet, kann das Buch nicht unmittelbar vermitteln. Aber auch das ist, so lese ich, ein wichtiges Indiz. 

Die Autorin: Dr. Brunhilde Bross-Burkhradt studierte Allgemeine Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Vegetationskunde und Landschaftsökologie. Sie ist Fachjournalistin, Zeitschriftenredakteurin, Lektorin und Autorin zahlreicher Sachbücher. Als Dozentin in der Erwachsenenbildung gibt sie seit Jahrzehnten ihr botanisches Wissen weiter.

Brunhilde Bross-Burkhardt, Das Boden-Buch, Haupt-Verlag 2017, Hardcover, 192 Seiten, 29,90 Euro.

Samstag, 18. Februar 2017

100 Gartenpflanzen mit Mehrfachnutzen - Double-Use-Gärtnern

Viele blühende Gartenpflanzen sind nicht nur schön anzusehen, sie können noch viel mehr. In ihrem Buch "Double-Use Gärtnern" stellt Bärbel Oftring 100 heimische Gartenpflanzen vor, die nicht nur in einer Weise nützlich sind. Sie punkten mit mindestens doppeltem Nutzen. Als Beispiel mag die Scharfgarbe dienen. Sie
  • färbt Wolle gelb
  • würzt Salate
  • eignet sich als Kompresse bei entzündeter Haut
Ein weiteres Beispiel: der Echte Steinklee. Er
  • lindert nächtliche Wadenkrämpfe und "schwere" Beine
  • aromatisiert Limonaden und Puddings
  • vertreibt Motten aus dem Kleiderschrank
  • lockert mit seinen starken Wurzeln verdichtete Böden auf
Wer das Buch sorgfältig studiert, wird sich demnächst womöglich nicht mehr über Brennnesseln im Garten ärgern, sondern liebe Jauche als natürlichen Dünger daraus machen, Haarwasser produzieren, Smoothies daraus machen oder die Blätter über 45 verschiedenen Schmetterlingsraupen als Delikatesse überlassen. Wer hätte nicht gern viele bunte Schmetterlinge im Garten?

Aber Achtung: So manche nützliche Pflanze hat giftige Doppelgänger! So könnte man beispielsweise Engelswurz mit dem sehr giftigen Wasserschierling verwechseln. Das Buch weist explizit darauf hin. Unkompliziert nachzukochende Rezepte und Extra-Tipps machen das schön aufgemachte Buch zusammen mit vielen anderen Informationen und aussagekräftigen Fotos zu einer wahren Fundgrube.

Bärbel Oftring, Double-use-Gärtnern - 100 Gartenpflanzen mit Mehrfachnutzen, Haupt-Verlag 2017, Klappenbroschur, 224 Seiten, 400 farbige Abbildungen 29,90 Euro. 

Freitag, 17. Februar 2017

30 Do-it-yourself-Projekte für den Gemüsegarten

Ich habe heute meinem Schrebergarten einen ersten Besuch abgestattet. Wüst sieht er aus. Da wartet noch allerhand Arbeit auf mich, die ich im Herbst nicht mehr geschafft habe. Immerhin war der Maulwurf fleißig, sowohl im Herbst als auch jetzt. Und erste Schneeglöckchen entfalten ihre Blüten. Hurra! Der Frühling kommt (demnächst)!

Der Postbote scheint auch auf Frühling zu stehen - er brachte mir heute gleich drei Rezensionsexemplare in Sachen Gartenbau. Dieses hier gefiel mir auf Anhieb besonders gut: "Selbst gebaut für meinen Gemüsegarten - 30 DIY-Projekte für eine reiche Ernte". Ich plane nämlich, deutlich mehr zu ernten als im letzten Jahr. Beim Blättern entdecke ich vor allem viel Holz. Daraus gefertigt werden
  • sehr ansehnliche Obstkisten - stapelbar - um im Herbst die schönsten Äpfel sauber und sicher lagern zu können 
  • ein Hochbeet, das gar nicht so hoch ist und dennoch ertragreich sein soll
  • ein sehr elegantes und klappbares Gestell, an dem demnächst meine Stangenbohnen ranken könnten - wenn die Schnecken im Vorfeld ein Einsehen haben
  • schicke Blumenkisten 
  • ein Tragekorb für Werkzeug
und manches mehr. Was ich mit Sicherheit ausprobieren werde, sind die kleine Salatkisten mit Beinen aus Kupferrohren - was Schnecken angeblich nicht mögen. Ich hoffe, meine wissen das auch.

Gut gefallen mir auch der Trockenschrank, der mit einer Glühbirne beheizt wird, das Mini-Gewächshaus, der Stiefelknecht mit den beiden Bürsten oder der Folientunnel mit Rohren aus Wasserschläuchen. Alle Bauanleitungen - mit übersichtlicher Zutatenliste - sind leicht verständlich. Ich glaube, was da beschrieben steht, das schaffe sogar ich. Und ein paar Extra-Tipps, etwas zum Ansetzen eines richtig guten Komposts für das richtig schicke, doppelte Kompostgestell aus Holz, die gibt's noch obendrauf.

Ich kann ihr zusehen beim Wachsen, meiner Vorfreude auf die neue Gartensaison. Schön ist das!

Joyce Russell und Ben Trussell, Selbst gebaut für meinen Gemüsegarten, Haupt-Verlag 2017, Klappenbroschur, 192 Seiten, 24,90 Euro.


Sonntag, 12. Februar 2017

Strala Yoga - Tara Stiles' Programm für mehr Energie, Stärke und Achtsamkeit

Immer wieder neue Yoga-Bücher ... Da könnte man meinen, kennt man eines, kennt man alle. Aber ganz so ist es nicht. Tara Stiles, die Yoga-Ikone, bietet in ihrem neuen Buch "Strala Yoga - Mein Programm für  mehr Energie, Stärke und Achtsamkeit" ein umfassendes Programm an. Das Credo der Autorin ist, dass Bewegung und Leichtigkeit zusammengehören, dass man als Ausrüstung für Yoga lediglich sich selbst und seinen Atem braucht - nichts sonst. Hingegen rät sie dazu, die eigene Entwicklung mit Hilfe eines Notizbuches zu verfolgen. Und, um fair zu sein, warnt sie: "Die Umsetzung kostet Aufwand und Konzentration. Die Erfahrung von Anspannung, Kampf und - ganz besonders - Angst hat hiermit ein Ende. Doch du musst dir selbst gegenüber immer wieder ehrlich sein. Und dabei bleiben. Du musst üben und wirst Freude am Üben haben." Auch hier also: Ohne Fleiß kein Preis. Zielorientiertes Üben ist wichtig. Vor allem aber geht es darum, zu spüren, der eigenen Intuiton zu folgen und in den Flow zu kommen.

Foto  für Foto zeigen Bewegungsfolgen Vorschläge für verschiedene Situationen, Stimmungen und Bedürfnisse, wie
  • Stressabbau, Herunterkommen und Entspannung
  • Vitalisieren
  • Zentrieren
  • sanft werden
Ein Sieben-Tage-Fitmacher und ein 30-Tage-Programm mit mehreren Übungsfolgen pro Tag für mehr Leichtigkeit runden das Buch ab.

Die Autorin: Tara Stiles ist die New Yorker Yoga-Rebelling. Im vorliegenden Buch präsentiert sie erstmalig ihr international erfolgreiches Strala-Yoga-Programm. "Strala" steht dabei für "strahlen" oder "von innen scheinen". Sie verspricht Stärke, strahlende Gesundheit und ein großartiges, ruhiges und klares Gefühl.

Tara Stiles, Strala Yoga - Mein Programm für mehr Energie, Stärke und Achtsamkeit, Verlag Knaur Balance 2017, 336 Seiten, Klappenbroschur, 19,99 Euro.

Samstag, 11. Februar 2017

Praxisratgeber für Ernteglück im Biogarten

"Jetzt haben wir den Salat!" Was nach einem mittelschweren Desaster klingt, ist in Wirklichkeit ein Buchtitel, in dem es um Ernteglück im Biogarten geht und um die Frage, wie man zu "unfassbar gesunden Lebensmitteln" kommt. Nun habe ich ja seit zwei Jahren diesen Schrebergarten und die Erträge dort sind verschwindend gering, was sicherlich nicht nur am ausgelaugten Boden liegt. Gespannt schlage ich den Ratgeber auf. Werde ich Ratschläge finden, die mir weiterhelfen?

Gleich zu Anfang, noch vor der Titelseite, entdecke ich, aufklappbar, eine Übersicht über 11 Gründe, warum die Autorin, Angelika Ertl, durchs Gärtnern glücklich wird. Ich stelle mal meine drei Lieblingsgründe vor:

  • ... weil mich mein Garten am Wunder der Natur teilhaben lässt
  • ... weil mich mein Garten erdet
  • ... weil ein Garten für Schönheit steht
Und schön, so lese ich erfreut, "ist nicht immer das Gepflegte und Gerade. Schön ist auch das wilde, lebendige Miteinander, manchmal sogar Durcheinander." Das kommt mir bekannt vor.

Persönlich ist nicht nur die Glücksgründeübersicht, persönlich ist das ganze Buch. Es ist eine Garten-Biografie als Hinwendung zum bewussten Leben. So beschreibt die Autorin beispielsweise, wie sie des Nächtens mit der Stirnlampe im Garten unterwegs ist, um zu sehen, ob die Kupferringe um die Beete sich gegen die Schneckenplage bewähren. "In manchen Nächten - ich gestehe - stand ich schreiend und verzweifelt im Garten und wusste mir in meiner Wut nicht mehr anders zu helfen, als die Schnecken mit aller Kraft ... aus meinem Garten zu schmeißen und ihnen sehr Unschönes nachzuschreien, das ich an dieser Stelle lieber nicht wiederholen möchte."

Wie man unschwer erkennen kann: Die leidenschaftliche Gärtnerin hat nicht nur Fachwissen, sondern auch Humor, ohne den man als Gärtner wohl kaum auskommt.

Viele schöne Fotos, viele kluge Ratschläge und so manches Standardwissen, das man auch aus anderen Gartenratgebern kennt. Wildpflanzen wird besonders viel Raum gegeben. Ein schöner Ratgeber für echte Naturfreunde, für Gartenneulinge, aber auch für Gärtner, die es künftig einfach (noch) besser machen wollen, vielleicht mit besonderem Augenmerk auf
  • essbare Blüten
  • essbares Unkraut - im Kapitel "Essen statt ärgern!"
  • einheimische Wildblumen und Gräser
  • natürliche Unordnung im Garten oder die Vorzüge der Mischkultur
  • verschiedene Beetformen
  • Kochen mit Wildkräutern (es gibt auch einige Rezepte) 
Die Autorin: Angelika Ertl stammt aus einer traditionsreichen Gärtnerfamilie in Feldkirchen bei Graz. Seit 2001 gibt sie den Zuschauern des ORF regelmäßig Tipps zum Gärtnern. Mehr unter www.angelikaertl.at.

Angelika Ertl, Jetzt haben wir den Salat! Ulmer Verlag 2017, Klappenbroschur, 200 Seiten, 24,90 Euro.

Montag, 6. Februar 2017

Diabetes heilen mit veganer Ernährung statt Medikamenten?

Was wäre, wenn es eine neue Methode gegen Diabetes gäbe, die wirklich hilft. Eine revolutionäre Methode, weil sie auf Medikamente (unter Umständen!) verzichtet und auf einer Umstellung der Ernährung basiert? Eine solche Methode beschreibt Dr. Neal D. Barnard in seinem Buch "Dr. Barnards revolutionäre Methode gegen Diabetes". Er zeigt, wie man Diabetes vorbeugen, handhaben und heilen kann, fußend auf Forschungsergebnissen der letzten Jahre. Dr. Barnard, dessen Vater als Experte für Diabetes galt, aber bereits meinte, man brauche zur Behandlung eine neue Idee, möchte seinen Lesern dabei helfen, ihre Medikation zu verstehen, besser aber noch, sie zu reduzieren - oder gar ganz abzusetzen.

"In den letzten Jahren wurde vieles von dem, was wir über Diabetes zu wissen glaubten, auf den Kopf gestellt. Heute rückt das Verstehen der grundlegenden Ursachen in den Mittelpunkt und verleiht uns Möglichkeiten, die wir nie zuvor hatten", schreibt Dr. Barnards. Und gibt sich dann daran, Symptome, Diabetestypen und typische Behandlungen zu erläutern.

Das Buch steckt voll interessanter Informationen. Für mich persönlich revolutionär ist zum Beispiel auch diese hier: "Wenn Sie Menschen sehen, die beim Joggen eher belebt aussehen als abgekämpft, oder wenn jemand sich in Lobeshymnen auf das Runner's High verliert, dann müssen Sie diese nicht um ihre Willenskraft beneiden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie mit Muskeln geboren wurden, die voller Typ-I-Fasern stecken." Na, meine haben dann wohl eher ganz viel Typ II abgekriegt. Wie auch immer, Bewegung ist gesund - nicht zuletzt für Diabetiker. Das zeigt auch dieses Buch.

Sehr entlastend für viele Leser und Leserinnen dürfte die Tatsache sein, dass der Autor nicht die Reduktion von Kalorien verlangt oder das Limitieren von Kohlenhydraten. Patienten sollen satt werden. Aber sie sollen auch die Lebensmittel kritisch betrachten, die sie verzehren.

Besonders interessant finde ich das Kapitel "Eine vollkommene Ernährungsweise in einer unvollkommenen Welt", das vom Auswärtsessen über Fastfood bis zu sozialen Events viele lebenspraktische Ratschläge bereit hält.

Ein Extra-Kapitel ist Nahrungsergänzungsmitteln gewidmet. Hier entdecke ich Statements, die man auch ganz anders kennt, wie etwa, dass 15 bis 20 Minuten an der frischen Luft Vitamin-D-Gaben überflüssig machen. (Während ich las, dass man sich schon möglichst unbekleidet in der Sonne aufhalten müsse, um auf natürliche Weise genügend Vitamin D aufnehmen zu können.) Vitamin B12 dagegen wird durchgängig empfohlen, weil die meisten Quellen tierischer Herkunft sind.

Rund 100 Seiten des Buches wird von veganen Kochrezepten eingenommen, wie Zypriotischer Erbsen-Dill-Aufstrich, Panino mit Spargel und veganem Schinken oder Orangen-Apfelmus-Dattel-Kuchen. Außerdem gibt es einen Ernährungsplan mit Rezeptvorschlägen für sieben Tage, bei fünf Mahlzeiten am Tag.

Dr. Neal D. Barnard, Dr. Barnards revolutionäre Methode gegen Diabetes - Diabetes heilen ohne Medikamente - wissenschaftlich bewiesen, Narayana-Verlag 2016, Hardcover, 349 Seiten, 23,80 Euro.


Joyce Carol Oates - Beim Schreiben allein

Dieses Buch ist nicht mehr brandneu. Es wurde im Original 2003 veröffentlicht unter dem Titel "The faith of writer" und erschien in deutscher Erstausgabe 2006. Aber das ist nicht weiter von Belang. Der Titel sprach mich an, weil genau das Segen und Fluch sein kann: beim Schreiben (zu viel?) allein zu sein.

Der erste Satz der Einleitung bringt es auf den Punkt: Schreiben ist die einsamste aller Künste. Man zieht sich aus der Welt zurück, um eine fiktive Gegenwelt zu schaffen.

Die Essays im vorliegenden Buch hat die Autorin im Laufe mehrerer Jahre geschrieben. Sie hat auch einige Texte über Kindheitserinnerungen und kindliche Vorlieben eingefügt im Wissen darum, dass der kreative Impuls sich schon früh zeigt und Kinder begeisterte Künstler sind. Die Autorin betrachtet ihr Buch, das sie als undogmatisch ansieht, als eine Art Versuch über den Prozess des Schreibens. Sie gibt allerhand Persönliches preis und regt dazu an, Inspiration, Erinnerung, Selbstkritik und "die einzigartige Macht des Unbewussten" einzubringen, um ein gute literarischer Handwerker zu werden.

Dieser "Schreibratgeber" wirkte auf mich beim ersten Querlesen weniger unterhaltsam  als andere - vielleicht ein wenig akademisch, anspruchsvoll, irgendwie anstrengend. Beim näheren Hineinlesen aber entdeckte ich zahlreiche Impulse, die zum Nachdenken anregten. Las Sätze und Satzteile, die mein Herz berührten, wie "Ich glaube, dass die Kunst höchster Ausdruck des menschlichen Geistes ist." oder von "Bleistiftkästen, die wunderbar nach Kreiden dufteten" oder "Je stärker wir verletzt werden, umso eher suchen wir Trost in der Fantasie."

Die Autorin: Joyce Carol Oates ist dafür bekannt, als Schriftstellerin große, kontroverse und uramerikanische Themen aufzugreifen. Ihr längstes Werk hat 738 Seiten und basiert auf dem kurzen, schillernden Leben von Marilyn Monroe. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen bekommen, darunter den PEN/Malamud Award for Excellence in Short Fiction. Sie ist Roger S. Berlind Distinguished Professor of Humanities an der Universität von Princeton und seit 1978 Mitglied der American Academy of Arts. Von 1943 bis 1948 hat sie in dersselben Zwergschule im Bundesstaat New York lernen dürfen wie ihre Mutter 20 Jahre zuvor. Eine Schule mit acht Klassen, in der die Temperaturen an stürmischen Tagen unter null sanken. Diese erste Schule hat Joyce Carol Oates geliebt.

Joyce Carol Oates, Beim Schreiben allein - Handwerk und Kunst, Autorenhaus-Verlag 2006, Paperback, 159 Seiten, 12,80 Euro.

Donnerstag, 2. Februar 2017

How not to die - Leben verlängern durch eine veränderte Lebens- und Ernährungsweise

"Ich muss gar nichts, höchstens sterben!" Wer hätte diesen Satz nicht schon gehört oder gar selbst gesagt. "How not to die" von Dr. Michael Greger scheint das Gegenmittel gegen den sicheren Tod zu versprechen. Na ja, ganz so ist das ja nun auch nicht gemeint, passt aber vielleicht dazu, dass der Verfasser des Buches auch an anderen Stellen des gründlich recherchierten Werkes eine gute Prise Humor beweist. Eindeutig will er seinen Lesern und Leserinnen dazu verhelfen, möglichst lange zu leben, und zwar gesund - und das wäre ja auch schon sehr viel. Wer will schon ewig leben.

Der Untertitel des Buches deutet an, worum es geht: Entdecken Sie Nahrungsmittel, die Ihr Leben verlängern und bewiesenermaßen Krankheiten vorbeugen und heilen. Damit man das mit den Beweisen auch ernst nehmen kann, gibt es einen mehr als 100 Seiten dicken Referenznachweis am Ende. Die Wirkungskraft von Obst und Gemüse kann man offenbar gar nicht hoch genug einschätzen. Der Autor geht aber noch weiter und tendiert in Richtung einer veganen Ernährungsweise. Das Thema Ernährung geht er umfassend an, beispielsweise so: Er
  • schreibt über Tabuthemen, wie Größe, Farbe und Gewicht des Stuhls - letzteres sei leicht mit einer Körperwaage vor und nach dem Gang zum stillen Örtchen zu ermitteln.
  • preist rohe Zuckererbsen als "wunderbare naturbelassene Nascherei"
  • berichtet, dass die Quecksilberwerte in Probandenhaaren von Personen mit pflanzenbasierter Ernährung zehnmal geringer seien als bei Fischessern
  • preist die Vorzüge von Kaffee, die aber von denen grünen Tees noch weit übertroffen würden
  • kommt immer wieder auf das Thema Krebs zu sprechen, dabei auch auf alternative Behandlungsmethoden, etwa mit dem gelben Farbstoff in Kurkuma, die aber viel besser vorbeugend zu nutzen seien
  • ...
Schon ohne den Referenzteil ist das Buch 376 Seiten stark, angefüllt mit Informationen, "Krankheitsüberlistungsvorschlägen" und Ideen rund ums Essen. Die Beschreibung der Herstellung von Grünkohlchips ist nur eine davon.  Ach ja, last but not least gibt es, umfangreich dargestellt, auch noch "Dr. Gregers Tägliches Dutzend". Dazu zählen neben Essbarem Getränke und Bewegung, gern 90 Minuten am Tag.

Dr. Michael Greger mit Gene Stone, How not to die, Unimedica-Verlag, 2. deutsche Auflage 2016, 493 Seiten. 

Mittwoch, 1. Februar 2017

Ein Buch für Yoga-Freundinnen: Bewegte Frauen

Sie sind fröhlich, sie sind sinnlich - die Papierfiguren von Dorothea Siegert-Binder. Sie sollen - meditativ und inspirierend - zeigen, dass Yoga kein Alter kennt. Es ist für alle da: Große und Kleine Dicke und Dünne, Junge und Alte. In Verbindung mit inspirierenden, von Claudia Peters ausgewählten Texten verschiedener Autoren und Autorinnen, wie Anthony de Mello oder Dorothee Sölle, will das Büchlein "Bewegte Frauen" aufzeigen, worauf es beim Yoga wirklich ankommt. Auf genaue Beschreibungen der Asanas wird verzichtet - die führen die abfotografierten Pappmaschee-Puppen vor. Der Nutzen der einzunehmenden Stellungen wird jeweils kurz zusammengefasst, etwa so:

Sitz der Freude - Svastikasana. "Nutzen: lässt den Geist ruhig und klar werden, verbessert die Flexibilität in Beinen und Hüften, richtet die Wirbelsäule auf, öffnet die Brust, stärkt das Selbstbewusstsein." Einen Yogakurs ersetzt das Buch eindeutig nicht; es ist eher geeignet für Menschen, die bereits Yogaerfahrungen gemacht haben und einfach Lust bekommen sollen, wieder oder intensiver einzusteigen. Echte Yoga-Freundinnen könnten sich das Buch gegenseitig schenken und demnächst wieder einmal gemeinsam üben.

Claudia Peters, Jahrgang 1968, liebt Hatha-Yoga seit ihrer Jugend. Seitdem prägt ununterbrochene Yoga-Praxis ihr Leben. Nach der Begnung mit dem indischen Priester und Yogalehre Father Joe Pereira, der ihr den Zugang zu Iyengar-Yoga vermittelte, machte sie 2013 eine Yogalehrer-Ausbildung in diesem Bereich.

Dorothea Siegert-Binder, Jahrgang 1957, hat sich ganz dem Material Pappmaschee verschrieben, seit Jahren davon fasziniert. Sie lässt immer neue Wesen daraus entstehen. Thematisch hat es ihr vor allem das Weibliche angetan Augenzwinkernd bildet sie Alltagsgeschichten ab. So entstehen Figuren voller Lebensfreude, Lebensfülle und Leichtigkeit, die sich selbst nicht allzu ernst nehmen.

Claudia Peters und Dorothea Siegert-Binder, Bewegte Frauen - für Yogafreundinnen, Format 16 x 19 cm, 64 Seiten, gebunden, Verlag am Eschbach 2017, 15 Euro. 

Liebesgeschichten rund um Rose und Rittersporn

Hübsche Geschenke erhalten die Freundschaft. Und was ist die Steigerung von Freundschaft? Liebe natürlich ...! Wer ein liebevolles Geschenk sucht und zugleich Aquarelle mag, wird vielleicht Gefallen finden an diesem kleinen Buch: "Die Rose und der Rittersporn" von Christa Spilling-Nöker, romantisch bebildert von Ursula Mörch.  Je vier hübsche kleine Geschichten und Gedichte haben in diesem schmalen Band zusammengefunden. Apropos Geschenk: "Liebe ... ist eines der größten und wundervollsten Geheimnisse des Lebens. Wo immer zwei Menschen spüren, dass sie zusammengehören, ist sie ein unfassbares Geschenk." Das schreibt die Autorin im Vorwort.

Die Autorin: Christa Spilling-Nöker aus Hamburg, Pfarrerin a. D., blickt auf eine pädagogische und tiefenpsychologische Ausbildung zurück. Ihr erzählerisches Talent hat sie zu einer beliebten Autorin inspirierender Texte werden lassen.

Die Malerin: Ursula Mörch, Jahrgang 1944, widmet sich seit 1985 der Malerei. Ihre Bilder wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppeausstellungen präsentiert. Seit 1992 unterrichtet sie Acryl- und Aquarellmalerei.

Christa Spilling-Nöker, Die Rose und der Rittersporn - Geschichten für zwei, die sich lieben, Format 12 x 19 cm, 48 Seiten, mit Aquarellen von Ursula Mörch, Verlag am Eschbach 2017, gebunden, 7,99 Euro.