Gleich zu Anfang, noch vor der Titelseite, entdecke ich, aufklappbar, eine Übersicht über 11 Gründe, warum die Autorin, Angelika Ertl, durchs Gärtnern glücklich wird. Ich stelle mal meine drei Lieblingsgründe vor:
- ... weil mich mein Garten am Wunder der Natur teilhaben lässt
- ... weil mich mein Garten erdet
- ... weil ein Garten für Schönheit steht
Persönlich ist nicht nur die Glücksgründeübersicht, persönlich ist das ganze Buch. Es ist eine Garten-Biografie als Hinwendung zum bewussten Leben. So beschreibt die Autorin beispielsweise, wie sie des Nächtens mit der Stirnlampe im Garten unterwegs ist, um zu sehen, ob die Kupferringe um die Beete sich gegen die Schneckenplage bewähren. "In manchen Nächten - ich gestehe - stand ich schreiend und verzweifelt im Garten und wusste mir in meiner Wut nicht mehr anders zu helfen, als die Schnecken mit aller Kraft ... aus meinem Garten zu schmeißen und ihnen sehr Unschönes nachzuschreien, das ich an dieser Stelle lieber nicht wiederholen möchte."
Wie man unschwer erkennen kann: Die leidenschaftliche Gärtnerin hat nicht nur Fachwissen, sondern auch Humor, ohne den man als Gärtner wohl kaum auskommt.
Viele schöne Fotos, viele kluge Ratschläge und so manches Standardwissen, das man auch aus anderen Gartenratgebern kennt. Wildpflanzen wird besonders viel Raum gegeben. Ein schöner Ratgeber für echte Naturfreunde, für Gartenneulinge, aber auch für Gärtner, die es künftig einfach (noch) besser machen wollen, vielleicht mit besonderem Augenmerk auf
- essbare Blüten
- essbares Unkraut - im Kapitel "Essen statt ärgern!"
- einheimische Wildblumen und Gräser
- natürliche Unordnung im Garten oder die Vorzüge der Mischkultur
- verschiedene Beetformen
- Kochen mit Wildkräutern (es gibt auch einige Rezepte)
Angelika Ertl, Jetzt haben wir den Salat! Ulmer Verlag 2017, Klappenbroschur, 200 Seiten, 24,90 Euro.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen