Oft weiß man ja ziemlich genau, was so als nächstes zu tun wäre. Wenn es bloß nicht so schwierig wäre sich aufzuraffen. Eigene Erwartungen kollidieren nicht selten mit Fremderwartungen - was die Sache nicht gerade einfacher macht. Sina Trinkwalder hat für sich eine ebenso trotzige wie heilsame Haltung gefunden. Ihr Credo: Einen Scheiß muss ich ...! Kaffee, Humor und immer wieder mal Dolcefarniente, also süßes Nichtstun, helfen ihr dabei, im alltäglichen Wahnsinn den Kopf oben zu behalten. Sich auch von Misserfolgen nicht unterkriegen zu lassen. Denn: Scheitern ist doof, aber nicht tödlich.
So macht sie das:
- Problem fixieren
- Problem angehen
- Problem lösen
- Augenzwinkern unterwegs nicht vergessen
Und weil das alles heute und nicht erst morgen passieren soll, nannte sie ihr Buch "Im nächsten Leben ist zu spät - Ärmel hochkrempeln, Probleme lösen, glücklich sein". Der zweite Untertitel: "Meine ganz persönliche Erfolgsformel".
Schon die Kapitelüberschriften zu lesen ist eine Freude. Mir gefällt diese Mischung aus Respektlosigkeit, Weisheit und Humor. Hier ein paar Beispiele:
- Wunschlos unglücklich
- Am Arsch
- Das letzte Wort zum Thema Frühstück
- Schwimme nicht mit Faultieren
- Erwarten kommt von Warten
- Eigenlob stimmt!
- Ein Loch ist nicht das Ende
- Gönn dir hart! (Nicht was Sie jetzt denken ...!)
- Richtung reicht!
Die Autorin: Sina Trinkwalder, Jahrgang 1978, studierte Politik und Betriebswirtschaft. Nach erfolreichem Abbruch arbeitete sie als Geschäftsführerin ihrer eigenen Werbeagentur. 2010 gründete sie das erste textile Social Business in Deutschland: manomama. In dieser Kleidermanufaktur produzieren ehemal arbeitslose Näherinnen und Näher innerhalb einer regionalen Wertshöpfungskette ökosoziale Bekleidung und Accessoires. Trinkwalder kassierte für ihr Engagement mehrere Preise. Hintergrund für so manchen Erfolg: Irgendwann hatte die Autorin die Nase voll davon, vor allem Zauderhaftes übers unglückliche Leben berichten zu können. Und änderte, was zu ändern war.
Sina Trinkwalder, Im nächsten Leben ist zu spät.Knaur Verlag 2017, Broschur, 238 Seiten, 16,99 Euro.
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