Natascha Afarik alias Tintenfuchs weiß, wie man schön schreibt. In ihrem Buch "Moderne Kalligrafie von A bis Z" präsentiert sie ihre neue Meisterschule der kunstvollen Schönschrift mit Grundlagen, Übungen und Alphabeten. Nach Vorwort, Einleitung in Kalligrafie, Lettering und Typografie sowie einer Einführung in die Spitzfeder-Kalligrafie geht es für Schnelleinsteiger auch schon ganz gut los. Die Autorin präsentiert eine Einkaufsliste und zeigt auf zwei Seiten, was man zum Schnellstart wissen sollte.
Danach erst geht es weiter für die, die es wirklich wissen wollen. Sie lernen nun erst einmal Federn, Federhalter, Tinte und anderen Medien sowie Papier und weitere nützliche Utensilien kennen. Weiter geht es mit der "Anatomie der Schrift", also dem Umgang mit Auf- und Abstrichen, mit Ober- und Unterlängen, mit Zu- und Abnahmen, also dem mal dickeren, mal dünneren Strich, bis hin zur Haarlinie, dem feinsten aller Striche, wie er sich immer im Aufstrich findet. Flourishing schließlich, die englische Bezeichnung für Schnörkel, ist die höchste Kunst in der Kalligrafie und entsprechend anspruchsvoll.
Schritt für Schritt geht es weiter:
- Vorbereitung der Feder und hinein mit ihr in den Federhalter
- Einrichtung von Papier und Arbeitsplatz
- Grundstriche
- Klein- und Großbuchstaben
- Mischen von Pigmenten
- Schreiben mit Rubbelkrepp
- ...
Ein herausnehmbares Poster gibt eine schnelle Übersicht über Groß- und Kleinbuchstaben. Es gibt keine Übe-Möglichkeit direkt im Buch, aber die Schriften werden, Buchstabe für Buchstabe, gründlich erklärt. So erfährt man beispielsweise, dass beim Lieblings-o der Autorin ausnahmsweise nicht bei 14:30 auf dem imaginären Ziffernblatt, sondern bei 12:00 Uhr begonnen wird. Von dort aus formt man das Oval wie gewohnt, führt aber den Strich über die Mittellinie, um "daraus ein liegendes Oval nach links zu formen". Danach führt man denselben Strich schräg nach unten rechts, wonach die Schlaufe in einem sanften Bogen wieder auf der Mittellinie endet. - Nun gut, wenn ich allein diese Beschreibung lesen würde, hätte ich wohl meine Schwierigkeiten, aber die Grafik neben dem Wortlaut zeigt ja - im Buch - genau, wie es geht.
Die Autorin: Tintenfuchs ist eine der wenigen hauptberuflichen Kalligrafinnen Österreichs. Sie übt ihre Kunst täglich. Das setzt sich bis in ihre Freizeit fort: Sie schreibt gern viele Briefe, natürlich kalligrafiert. Auf Instamgram berichtet sie von ihrem Kalligrafinnen-Alltag: instagram:@tintenfuchs. Auf ihrer Website zeigt sie unter anderem bisherige Projekte: tintenfuchs.net.
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