Der Weg zur Hobby-Maßschneiderin kann ein recht weiter sein, macht die Autorin klar. So was klappe nicht beim ersten Versuch. Außerdem solle man sich auch frage, wie perfekt das neue Kleidungsstück denn überhaupt sein soll. Eine gute Passform sei auch eine Frage des Perfektionsanspruches und ziemlich subjektiv. Sie findet es wichtig, Körperlinien sanft nachzuzeichnen und zu betonen, ohne dass das Kleidungsstück eng anliegend sein muss und den Körper in seiner Bewegungsfreiheit einschränkt. Aha - und wie macht man das?
Eines ist klar: Planloses "Frickeln", das gewöhnlich als eher hilfloses Herumprobieren daherkommt, garniert mit einigen Flüchen, ist dringend zu vermeiden. Gründliche Vorüberlegungen sind angesagt. Vorurteile dürfen gern überdacht werden. Rensch-Bergner bricht beispielsweise eine Lanze für die etwas aus der Mode geratenen Abnäher, die sie als das A und O passender Kleidung empfindet. Und sie zeigt, dass Anäher nicht auf die Brust beschränkt und für alte Damen gedacht sind, sondern quasi überall sein können.
Mit diesem Buch können Sie viel lernen, beispielsweise
- wie und an welchen Stellen Sie Ihre Körpermaße nehmen
- wo die Taille sitzt
- wieso Schnittmustergrößen und Konfektionsgrößen im Geschäft selten übereinstimmen
- warum Sie Schnittmuster besser kopieren als ausschneiden sollten
- welche Werkzeuge Sie brauchen, um Schnittmuster anzupassen
- wie Ärmel sein sollten, damit Sie bequem sitzen
- wie Sie mit dem "Schreckgespenst" Hosen umgehen sollten
- ...
Hm, ich habe noch allerhand Stoffe im Schrank. Ich glaube, ich sollte mir mal wieder was nähen. Eine Hose vielleicht. Die stehen bei immer in der Taille ab, Hohlkreuzalarm. Aber jetzt kann ich so was ja ändern ...!
Meike Rensch-Bergner, Passt perfekt - Schnittmuster an die eigene Körperform anpassen, Edition Michael Fischer 2018, 160 Seiten, 19,99 Euro.
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