Samstag, 30. Juli 2016

Meditationsübungen und Entschleunigung - einfach wie Fahrradfahren

Meditieren müsste man mal ...! Haben Sie das auch schon einmal gedacht, dann aber gleich gemeint, das sei nichts für Sie. Da muss man ja ewig lange stillsitzen und womöglich noch irgendwelche Verrenkungen machen. - Muss man nicht.

Meditieren ist so einfach wie Fahrrad fahren. Jeder - na ja, fast jeder - kann es. "slowtime!" heißt das kleine Buch mit den "besten Kurzmeditationen" von Entspannungscoach Johannes Lauterbach. Wie einfach es sein kann, zeigt bereits die Starter-Meditation: Man nehme die Meditationshaltung ein, mache einen kurzen Body Check und nehme seinen Atem bewussst wahr. Dann denke man sich noch bei jedem Einatmen "Ein" und bei jedem Ausatmen "Aus". Schließlich bedankt man sich innerlich, atmet noch einmal, nimmt erneut den Körper wahr. Fertig!

Wer noch weniger Zeit hat, blättert einfach mal kurz im blauen, kleinformatigen Buch und sucht nach dem nächstbesten Foto nebst Weisheit. Schon das Betrachten und Lesen entspannt, wie bei der blonden jungen Frau in der rosa Bluse, die die Augen geschlossen hält. Ein leichtes Lächeln um die Lippen, den warmen Kaffeebecher in der Hand. Dazu diese Worte: "Unser Verstand ist oft so aufgewühlt wie die Schneeflocken in einer Glaskugel." Oder die kleine weiße Wolke im türkisblauen Himmel. Dazu die Einsicht: "Die Ruhe im Außen ist begrenzt, die Ruhe in uns ist grenzenlos."

Ich liebe Schneekugeln. Aber meinen Verstand hätte ich gern häufiger als bisher ruhig statt aufgewühlt. Ich denke, dann denkt es sich besser. Und noch mehr als Schneekugeln liebe ich die Ruhe - in mir.

Ach übrigens, wussten Sie schon, dass bei der Entspannung Meditation nicht das vordergründige Ziel ist. Sie ist eher ein Nebenprodukt. Meditation wirkt tiefer, denn "im Gehirn werden neue Verbindungen angeregt und Areale aktiviert - sogar die Gehirnalterung verlangsamt sich." Super, das kommt mir sehr entgegen.

Das kleine Buch ist ein Schatz. Sie können es komplett lesen oder einfach irgendwo aufschlagen und einsteigen. Ob Sie mit Farben meditieren oder eine Badewannenpause einlegen wollen, ob Sie sich für eine Kerzenmeditation entscheiden oder eine Rose visualisieren, es liegt bei Ihnen, was Sie tun möchten - für sich selbst.

Der Autor: Johannes Lauterbach bietet als Entspannungstherapeut, Meditations- und Gesundheitscoach Seminare für Gruppen und Beratung von Einzelpersonen an. In einer Tagesklinik arbeitet er mit Burnout-Patienten. Er hat Entspannungs- und Meditations-CDs veröffentlicht und ist Mitinitiator der Stadtentschleunigungskampagne slowtime Berlin.


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