Heute sind die Kinder groß und tolle Kochbücher gibt es in Hülle und Fülle. Gesund kochen und leben möchte ich immer noch. Von Nachhaltigkeit sprach damals noch kaum jemand; heute begegnet man diesem Wort ebenso wie dem Begriff Achtsamkeit an jeder Ecke. Zu Recht, wie ich finde.
Wer heute möglichst alles richtig machen will, der kocht
- nachhaltig
- ökobewusst
- gesund und
- ohne etwas zu verschwenden
Ihr Buch garniert die Autorin mit vielfältigen Hinweisen und Geschichten, was erklärt, dass es bei rund 200 Buchseiten nur etwa 50 Rezepte gibt. Sie räumt auf mit Vorurteilen, beispielsweise zur Wirkungsweise von Superfood, denn, nur ein Beispiel: "Die geballte Ladung an Spurenelementen und Vitamin C der exotischen Gojibeere wird von Sauerkraut, Brokkoli und der Schwarzen Johannisbeere bei weitem übertroffen." Sie erzählt, dass die Strahlenbelastung in Süddeutschland auch Jahrzehnte nach Tschernobyl noch so hoch ist, dass dort geschossene Wildtiere eigentlich als Sondermüll entsorgt werden müssten, oder dass wir mit den aneinandergereihten Plastiktüten dieser Welt die Erde zig-mal würden einwickeln können. Sie stellt uns ihre Schwester Michaela vor, die fünf Jahre lang als Sennerin arbeitete, im Morgengrauen aufstand, Gemüse auch unter erschwerten Bedingungen anbaute, das Butterfass drehte, bis ihre Muskeln brannten wie Feuer und gerade dadurch so "viel bewusster und dankbarer dem Leben gegenüber" wurde.
Susanne Seethaler, simplify your good - Denn die Rettung der Welt beginnt in der Küche, Verlag Knaur Balance 2018, Klappenbroschur, 207 Seiten, 18 Euro.
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