Freitag, 14. Dezember 2018

Das Einmaleins des guten Schlafs - mit 3-Wochen-Programm

75 Prozent der Deutschen, so fand man heraus, schlafen zwischen sechs und acht Stunden täglich. Die optimale Schlafdauer sei dabei individuell und genetisch vorgegeben. Mich hat ja noch keiner persönlich gefragt von den einschlägigen Forschern, aber ich habe auch schon besser geschlafen - als ich noch  jünger war, viel jünger. Spätestens seit den Wechseljahren schlafe ich nicht mehr durch, schlafe schwer ein und werde oft allzu früh am Tag wach. Rastlosigkeit, innere Unruhe, beständiges Grübeln behindern mich - so ein Mist! Die pflanzlichen Mittelchen habe ich schon durch, an einer Schlafapnoe leide ich nicht, Entspannungsübungen helfen nur selten. Gelegentlich denke ich darüber nach, dass meine Oma bis zu ihrem Tod mit Mitte 80 schon seit vielen Jahren nur noch vier Stunden die Nacht schlief. Dabei lebte sie allein und hätte so viel Zeit und Gelegenheit zum Schlafen gehabt. Schon tragisch ...!

Jeder Dritte schläft schlecht, jeder Vierte zu wenig. Hip ist, wer mit wenig Schlaf auskommt und dabei maximal leistungsfähig bleibt. Das findet Schlafforscher Hans-Günter Weeß gar nicht lustig. Er warnt vor chronischen Folgen von Schlafstörungen auf unser Herz-Kreislauf-System und unsere Psyche. "Nur wer ausreichend schläft, erhöht seine Karrierechancen langfristig", sagt er. Konsequenterweise schrieb er gleich ein Buch über dieses "wichtigste Drittel unseres Lebens". Der Titel: "Schlaf wirkt Wunder". Das ebenso informative wie unterhaltsame Werk nimmt den Schlaf mit all seinen Facetten - vom Frühlingsschlaf bis zum Schlafverhalten in der Partnerschaft, mit oder ohne Schnarchen, vom Restless-Legs-Syndrom bis zum schlafwandelnden Gattenmord - ausgiebig unter die Lupe und liefert auch gleich noch ein 3-Wochen-Programm für gesunden Schlaf. Der wirkt Wunder? - Glaube ich sofort. Wenn ich doch nur auch endlich wieder ... Gesunder Schlaf fördert nämlich unsere Gesundheit, stärkt das Gedächtnis und macht auch noch schön. Also, ich glaube, ich sehe mir das mit diesem 3-Wochen-Programm mal näher an. Samt Tipps zum Führen eines Schlaftagebuchs, Techniken für das abendliche Zubettgehen und dem Lernen aus Fehlern. Und dann probiere ich das Programm komplett aus ...! Wenn es nicht hilft, kann ich ja immer noch eine Schlaftherapiegruppe besuchen oder so. Oder ich lese das Schlafbuch von Herrn Weeß, obwohl ich sonst so gern quer lese, von vorne bis ganz nach hinten - dann nämlich werde ich wirklich gründlich Bescheid wissen, was es mit dem Schlaf und seinen Störungen so auf sich hat.

Der Autor: Dr. phil. Dipl.-Psych Hans-Günter Weeß ist psychologischer Psychotherapeut und Somnologe. Er leitet die Schlafmedizinische Abteilung des Pfalzklinikums Klingenmünster und ist als Dozent an der Universität Koblenz-Landau tätig. Seit 2008 ist er Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.

Hans-Günter Weeß, Schlaf wirkt Wunder, Droemer-Verlag 2018, Klappenbroschur, 330 Seiten, 16,99 Euro.


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