Vielleicht geht es Ihnen ähnlich wie mir: Ich bin in der Stadt unterwegs und habe oft das Gefühl, mehr Migranten zu sehen als Deutsche. Obwohl ich versuche, durchaus fremdenfreundlich und ohne Vorurteile zu sein, ist das ein seltsames, Besorgnis erregendes Gefühl.
Das Buch mit dem Untertitel "Eine politische Grabschrift" ist, wie man sich denken kann und bereits die Hauptüberschriften der Kapitel beweisen, ein wissenschaftliches, entsprechend mit Fremdwörtern gespicktes Werk, und keine leichte Lektüre. Eher eine erschütternde - was sie sicherlich und im besten Sinne auch sein soll. Es geht um
- Massengesellschaft und technokratische Politik
- Die politische Überdehnung der Technokratie
- Die deutsche Moralhypertrophie
- Opfermythologie
- Nekrolog: das Ende Deutschlands oder die Entstehehung eines Neuen Deutschlands?
- die "Blinden", die das Problem überhaupt nicht auf dem Schirm haben
- die Verzagten, die die Tragödie lieber nicht sehen wollen
- die Gruppe der Indefferenten, denen alles egal ist
- die Gruppe derer, die die Selbstabschaffung aktiv betreibt und schließlich
- die Gruppe derjenigen, die sich wehrt
Das Buch endet mit einem Nachwort mit "sehr persönlichen Bemerkungen", ziemlich deutlich rechts orientiert, von Karl Albrecht Schachtschneider, der, ebenso wie Bauch, wenig Hoffnung sieht für das deutsche Deutschland und eine weltweite Tyrannei vorhersagt. "Vor Vereinigten Staaten von Europa kann man sich nur fürchten." Bauch rühmt er als einen Menschen, der immer schon den Mut gehabt habe, seine fachlichen Erkenntnissen nicht einer Karriere zu opfern. "Nur wer hat schon die Persönlichkeit eines Jost Bauch?"
Der Autor: Jost Bauch, Jahrgang 1949, Studium der Soziologie, Promotion in allgemeiner und theoretischer Soziologie, Habilitation. Von 1999 bis 2014 apl. Pprofessor an der Universität Konstanz, Lehraufträge in Köln, Luzern und Stuttgart. Seit 2014 zusammen mit K. A. Schachtschneider Präsident des Studienzentrums Weikersheim. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter übe 100 wissenschaftliche Aufsätze zur Soziologie und Medizinsoziologie.
Mein persönliches Nachwort: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar bestellt, weil mich die brisante Thematik interessiert. In einem Blog "für mehr Lebensfreude" scheint es nichts zu suchen zu haben, es sei denn, wir würden als Leser und Leserinnen lernen, problembewusster hinzusehen, uns stark und mutig zu engagieren und vielleicht doch noch das eine oder andere zu ändern. Da, wo das nicht möglich zu sein scheint, aber auch dankbar für all das Positive und Liebevolle und Kluge unter den Menschen zu sein, das eben auch (schon oder noch) existiert. Und das zu stärken ...!
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