Sie haben schon immer gern Heftromane gelesen, würden nun liebend gern selbst welche schreiben und wissen nicht recht, wie Sie das angehen sollen? Dann dürfte der Schreibratgeber "Liebes- und Heftromane schreiben - Wie Sie erfolgreiche Liebesromane schreiben, überarbeiten und Buchverlage dafür begeistern" von Anna Basener genau das Richtige für Sie sein. Das Werk kam 2019 auf den Markt. Sollten Sie sich schon länger für das Genre interessieren, kennen Sie wahrscheinlich Baseners Buch "Heftromane schreiben & veröffentlichen", erschienen 2010. Letzteres habe ich seinerzeit begeistert gelesen.
Das neue Buch ist eine leicht veränderte und ergänzte Neuauflage des bewährten Ratgebers. Das aktuelle Vorwort beispielsweise mit der schönen Überschrift "Warum? Mitreißende Einleitung über die Notwendigkeit dieses Buchs" ist ein wenig länger geworden, was vermutlich daran liegt, dass die Autorin, die ihr Studium der Kulturwissenschaften in Hildesheim mit dem Schreiben von Heftromanen finanzierte, als Lektorin inzwischen über mehr Berufserfahrung verfügt als neun Jahre zuvor. Inzwischen weiß sie besser als je zuvor, dass "das Regelwerk der Hefte die beste Schule (ist), durch die ein Autor gehen kann. Liebesromane in Buchform unterlagen hier und da weniger strengen Regen. Das mag Sie als Autor später etwas freier machen, sollten Sie romantische Bücher schreiben wollen. ... Der Heftroman ist in seiner Klarheit ideal."
Sehr viele Heftroman-Autoren schreiben auch Bücher, erklärt sie an anderer Stelle. Gemeint sind hier Liebesromane in Form "richtiger" Bücher, veröffentlicht von "richtigen" Verlagen. Bücher, die jede Frau auch in aller Öffentlichkeit und nicht verschämt lesen würde, weil Heftromane zwar die Seele streicheln, angeblich aber Schund sind, Liebesromane in Buchform dagegen nicht. Ein Vorurteil, von dem man sich freimachen sollte.
Beide Ratgeber erklären genau und sehr übersichtlich und mit vielen praktischen Tipps, was künftige Heftautoren wissen sollten und was darüber hinaus fürs Schreiben immer wieder wichtig werden könnte. Besonders hilfreich und anschaulich finde ich Beispielexposé, Treatment und Textprobe. Aktualisiert wurde übrigens auch der Hinweis auf die Verdienstmöglichkeiten. Während es 2010 noch hieß, ein erfahrener Autor schreibe bis zu vier Romane im Monat - bei 700 bis 900 Euro Honorar pro Heft, heißt es nun: zwischen 500 und 1.500 Euro. Brutto. Dass das Schreiben von Heftromanen in Sachen Liebe eine Kunst ist, die zu üben sich lohnt - nicht zuletzt finanziell - scheint ein Fakt zu sein. Der Anschaffungspreis des Ratgebers könnte damit eine prächtige Investition für alle sein, die davon träumen, eines Tages vom Schreiben zu leben. - Träume und Heft- oder Liebesromane, das gehört einfach zusammen, wenn es auch nicht unbedingt einfach sein dürfte, in einem Heftroman-Verlag regelmäßig unterzukommen. Wie auch immer: Lektüre und Ausprobieren machen gleichermaßen Spaß. Das ist wichtig. Danach wird man weitersehen.
Die Autorin: Anna Basener moderierte den Adelspodcast GALA Royals und schreibt Bücher, Hörspiele und Theaterstücke. Ihr literarisches Debüt "Als die Omma den Huren Taubensuppe kochte" wurde mit dem Putlitzer Preis für den amüsanteten, deutschsprachigen Roman 2018 ausgezeichnet. Ihr zweiter Roman "Schund und Sühne" ist eine augenzwinkernde Reminiszenz an ihre Anfänge im Groschenroman.
Anna Basener, Liebes- und Heftromane schreiben, Autorenhaus-Verlag 2019, Hardcover, 187 Seiten.
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